Minister ließ Mieter Maklergebühr zahlen Heiko Maas und die doppelten Standards

In Berlin arbeitet SPD-Minister Heiko Maas an einem Gesetzwentwurf, der Mieter vor automatischen Maklergebühren schützen soll. Als Hauseigentümer handelte er allerdings anders. Nach massiver Kritik rudert der Minister nun zurück.

Das ist Heiko Maas
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Foto: dpa, Hannibal Hanschke

Eigentlich will Heiko Maas als SPD-Politiker und Justizminister erreichen, dass Mieter nicht mehr automatisch den Makler zahlen müssen. Doch privat handelte er noch vor wenigen Monaten anders.

Den Mieter seines Hauses in Saarlouis ließ er zunächst die fälligen Gebühren an den Makler entrichten. Nach einem kritischen Zeitungsbericht justierte Maas nach und erstatte die Maklergebühren zurück.

"Mit etwas mehr Aufmerksamkeit hätte man die Maklergebühren von Anfang an übernehmen sollen", sagte Maas "Spiegel Online" am Mittwoch. Der Minister hatte entgegen einem Gesetzentwurf, an dem er seit Monaten mitarbeitet, den Mieter die Vermittlungsgebühr zahlen lassen. Darüber hatte zunächst die "Bild"-Zeitung berichtet.

Maas vermietete sein Haus demnach wegen seines Umzugs nach Berlin zum 1. August über einen Makler. Der Mieter habe dabei die Maklerkosten in Höhe von zwei Kaltmieten plus Umsatzsteuer übernommen, berichtete das Blatt.

Nach dem von Maas im März vorgestellten Gesetzentwurf soll künftig dagegen der Vermieter den Makler bezahlen, wenn er ihn bestellt hat. Der Minister hatte der "Bild"-Zeitung zunächst gesagt: "Dass der Mieter den Makler bezahlt, entspricht der gängigen Praxis und auch der geltenden Rechtslage. Diese Rechtslage wollen wir aus guten Gründen ändern."

(dpa)
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