"Die Hoffnung fast aufgegeben" Helmut Kohl spricht über seine Krankheit

Berlin · Altkanzler Helmut Kohl hatte nach seinem schweren Sturz vor zwei Jahren kaum noch Hoffnung. "Wenn meine Frau nicht gewesen wäre, wäre ich nicht mehr am Leben", sagte Kohl in einem Interview anlässlich seines Geburtstags am Samstag. Der Politiker erlitt damals nach eigenen Worten ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und wurde noch am selben Tag operiert.

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Danach sei er wochenlang kaum ansprechbar gewesen, sagte Kohl der "Bild"-Zeitung. "Jede Bewegung war eine enorme Kraftanstrengung, vom Laufen ganz zu schweigen." Das Sprechen und Laufen falle ihm zwar noch schwer, aber er habe in den vergangenen Monaten enorme Fortschritte gemacht. "Es geht mir ganz gut. Zu sagen, es geht mir richtig gut, wäre sicher übertrieben, aber ich werde ja schließlich auch 80 Jahre alt", wurde Kohl zitiert.

Kohl hatte Glück im Unglück

Nach seinem Sturz auf einer Treppe ließ sich Kohl zunächst in einer Unfallklinik behandeln. Er hatte nach eigenen Worten schwere Blutergüsse an den Armen. Die Kopfverletzung sei nicht bemerkt worden. Auf Veranlassung seiner Frau sei er in die Heidelberger Uniklinik zu seinen langjährigen Vertrauensärzten verlegt worden, wo er operiert worden sei. "Insofern hatte ich in all dem Unglück auch sehr viel Glück."

Kohl feiert seinen 80. Geburtstag am Samstag mit privaten Gästen in seinem Haus in Ludwigshafen. Nach seiner Gallenblasenoperation habe der Genesungsprozess Vorrang vor offiziellen Terminen. Am 5. Mai geben die Stadt Ludwigshafen und das Land Rheinland-Pfalz, dessen Ministerpräsident Kohl von 1969 bis 1976 war, einen gemeinsamen Empfang. Kanzlerin Angela Merkel hat ihre Teilnahme bereits zugesagt. Die Laudatio soll der frühere Bundespräsident Roman Herzog halten.

(apd/csi/RPO)
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