Dieser Chip kann ohne Berührung ausgelesen werden. Wer zu Hause über ein entsprechendes Kartenlesegerät verfügt, kann sich künftig mit seinem "Perso" online ausweisen. Das ist beispielsweise nützlich, wenn man im Internet einkaufen will oder sein Alter nachweisen muss. Künftig laufen solche Prozesse schneller und einfacher ab.

Die elektronische Signaturfunktion ist vielleicht die wichtigste Neuerung, die künftig den ein oder anderen Behördengang überflüssig machen könnte. Dieses Feature ist für das rechtsverbindliche Unterzeichnen elektronischer Dokumente und E-Mails vorgesehen. Sie ermöglicht es auf dem digitalen Weg, verbindlich und rechtswirksam Transaktionen durchzuführen, die die Schriftform erfordern.

Auch hier gilt: Die Nutzung ist freiwillig. Der Ausweis wird zunächst ohne ein entsprechendes Zertifikat, das später nachgeladen werden kann, ausgeliefert. Ausgeliefert wird der Ausweis immer ohne dieses Zertifikat. Es kann bei Anbietern von Zertifizierungsdiensten, die von der Bundesnetzagentur zugelassen sind, erworben werden.

Der neue Ausweis kann nicht nur mehr, sondern wird auch kleiner. Er hat die Größe einer Scheckkarte und wird aus Polycarbonat, einer speziellen Kunststoffsorte, gefertigt. Die Vorderseite ziert das Bild des Bundesadlers, auf der Rückseite ist das Brandenburger Tor als Symbol der deutschen Einheit abgebildet.

Fälschungssicher ist er natürlich auch, versichert das Innenministerium. Auf freiwilliger Basis können zudem zwei Fingerabdrücke gespeichert werden, die allerdings nur bei Auslandsreisen wichtig sein könnten.

"Der neue Ausweis kann viel mehr — zum Beispiel auch im Internet eingesetzt werden. Und er passt leichter in die Brieftasche", schwärmt Innenminister Thomas de Maizière. Ab dem 01. November 2010 werden die ersten digitalen Ausweise im Austausch für die alten, abgelaufenen Karten ausgegeben.

Wer den "Neuen" unbedingt vorher haben möchte, kann einen entsprechenden Antrag stellen. Die Kosten stehen noch nicht fest.