"Habe einen Schrecken bekommen" Generalvikar verurteilt Äußerung des Vatikans zu Homo-Ehe

Köln · Der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer hat die scharfe Reaktion des Vatikans auf das irische Ja zur Homo-Ehe verurteilt. Der Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin hatte das Ergebnis des Referendums als "Niederlage für die Menschheit" bezeichnet.

Dazu sagte der Generalvikar des Ruhrbistums am Mittwoch im Kölner Domradio: "Beim Hören dieser Nachricht habe ich erst einmal einen Schrecken bekommen, weil ich diese Formulierung für sehr brachial halte. Niederlagen für die Menschheit sind für mich andere Dinge. Dinge, die mit Gewalt, Terror, Krieg und Unmenschlichkeit zu tun haben. Eine solche Formulierung in Zusammenhang mit Homosexualität und all den Fragen dazu ist völlig unangemessen."

Er befürchte, dass die katholische Kirche mit dieser Wortwahl "weltweit den sehr unangenehmen Eindruck" erwecke, sich nicht mit den Lebensrealitäten der Menschen in der heutigen Zeit auseinanderzusetzen zu können, sagte der Priester. Der katholischen Kirche gehe es letztlich darum, die Werte Ehe und Familie hochzuhalten, was auch richtig sei. Diesem Ziel diene sie aber nicht, indem sie "in einer sehr brachialen Weise auf Distanz" gehe. Der 51-jährige Pfeffer ist seit drei Jahren als Generalvikar Verwaltungschef des Bistums Essen.

(dpa)
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