Auslandsspionage für die DDR Horst Mahler gibt Stasi-Tätigkeit zu

Berlin (dapd). Der ehemalige Rechtsanwalt Horst Mahler hat einem Zeitungsbericht zufolge seine Tätigkeit als Stasi-Mitarbeiter eingeräumt. Der CSU-Abgeordneter Müller fordert jetzt auch eine Erklärung von Christian Ströbele.

 Horst Mahler räumt Spitzel-Tätigkeit ein.

Horst Mahler räumt Spitzel-Tätigkeit ein.

Foto: dapd, dapd

Mahler habe von 1967 bis 1970 als Inoffizieller Mitarbeiter in den Diensten der für Auslandsspionage zuständigen Stasi-Hauptverwaltung A gestanden, berichtete die "Berliner Zeitung" am Dienstag unter Berufung auf Ermittlerkreise.

Der parlamentarische Geschäftsführer der CSU im Bundestag, Stefan Müller, zog den Bogen zum Grünen-Abgeordneten und Anwalt Christian Ströbele. Auch dieser müsse erklären, ob er Stasi-Spitzel gewesen sei, forderte Müller.

"Nachdem jetzt Horst Mahler, einer der Gründer der RAF, zugegeben hat, als Auslandsspion für die DDR gearbeitet zu haben, muss sich nun auch der Grünen-Abgeordnete Ströbele erklären, ob er es seinem Bürokollegen gleich tat und ebenfalls Mandanten und andere für die Stasi bespitzelte", erklärte Müller.

Hier stelle sich doch die Frage, "ob das Anwältekollektiv Ströbele/Mahler nicht eine Westberliner Außenstelle der Stasi war". Dass Ströbele als "Semilegaler der RAF und Bürogenosse eines Terroristen und DDR-Spions bis heute im Parlament das große Wort führen darf ist unerträglich", meinte Müller.

Mahler, der heute 75 Jahre alt ist, war in den 1960er Jahren eine der zentralen Figuren in der linken Außerparlamentarischen Opposition. Später trat er als RAF-Anwalt in Erscheinung. Später war er vorübergehend NPD-Mitglied.

Die neuen Erkenntnisse stehen in Zusammenhang mit Ermittlungen der Berliner Generalstaatsanwaltschaft zum Mord an dem Studenten Benno Ohnesorg im Jahr 1967.

(AP)
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