Konflikte zwischen Schwesterparteien Horst Seehofer sieht wieder Annäherung zwischen CDU und CSU

Berlin · Nach den schweren Konflikten der vergangenen Monate sieht der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer die Unionsparteien weiter auf dem Weg der Annäherung.

Parteitag: Kühler Empfang für Angela Merkel bei der CSU
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Kühler Empfang für Angela Merkel bei der CSU

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Foto: afp, CS/dg

"Es hat in der Beziehung zwischen CSU und CDU eine erfreuliche Entwicklung gegeben", sagte Seehofer der "Bild am Sonntag". "Nach meinen letzten persönlichen Gesprächen mit Angela Merkel gibt es aus meiner Sicht durchaus große konkrete Schnittmengen zwischen den Unionsparteien bei der Steuer, der Rente und bei der Flüchtlingsfrage."

Die Unionsparteien stimmten in zentralen Fragen überein. "CDU und CSU streben beide eine klare Begrenzung der Zuwanderung, eine Steuersenkung in zweistelliger Milliardenhöhe und weitere Verbesserungen bei der Rente an", sagte Seehofer. Das müsse man jetzt weiterentwickeln und dann sehen, wie tragfähig die gemeinsame Basis sei.

Seehofer kündigte an, dass CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt und CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer den CDU-Parteitag Anfang Dezember besuchen werden. Merkel hatte zuvor gesagt, Seehofer werde nicht nach Essen eingeladen. Die Kanzlerin war auch nicht zum CSU-Parteitag vor drei Wochen gekommen.

Seehofer bestätigte aber, es sei der "ausdrückliche Wunsch von Angela Merkel, dass sie bei der gemeinsamen Strategiesitzung von CDU und CSU im Januar in die CSU-Parteizentrale nach München kommen möchte".

Mit Blick auf die Bundestagswahl in zehn Monaten zeigte sich Seehofer zuversichtlich: "Ich sehe einen Aufwärtstrend bei der Union. Wenn wir den gemeinsamen Kurs beibehalten, werden wir am Ende deutlich näher bei 40 als bei 30 Prozent liegen."

Derweil steigt die Union nach der Ankündigung Angela Merkels, erneut als Kanzlerkandidatin antreten zu wollen, deutlich in der Wählergunst. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich für "Bild am Sonntag" erhebt, gewinnen CDU/CDU zwei Zähler gegenüber der Vorwoche und erreichen 35 Prozent. Es ist der beste Wert für die Unionsparteien seit Juli.

Dagegen verliert die SPD einen Zähler und sinkt auf 23 Prozent. Auch AfD (zwölf Prozent) und Grüne (elf Prozent) büßen je einen Prozentpunkt ein. Die Linke kommt unverändert auf neun Prozent. Die FDP wäre wie in der Vorwoche mit fünf Prozent im Bundestag vertreten. Auf die sonstigen Parteien entfallen fünf Prozent. Für den Sonntagstrend hat Emnid zwischen dem 17. und 23. November 2016 repräsentativ ausgewählte Personen befragt.

(dpa)
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