Energiewende Aigner will umstrittene Stromtrasse um Bayern herumleiten

München · Bayern bringt laut einem Bericht im Streit um die geplanten Stromtrassen durch Süddeutschland eine neue Variante mit Folgen für Hessen und Baden-Württemberg ins Spiel. Die Trasse würde nach Plänen von Ministerin Ilse Aigner erst auf den letzten Metern bayerischen Boden erreichen.

Das ist Ilse Aigner
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Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) wolle die geplante Gleichstrom-Trasse für den sogenannten Suedlink nach Westen verschieben, berichtete die Rundschau des Bayerischen Fernsehens. Damit würde die Trasse statt durch Bayern hauptsächlich durch Baden-Württemberg und Hessen führen.

In Kürze will die Bundesnetzagentur ihre Pläne für das künftige deutsche Stromnetz vorlegen. Über den Netzausbau soll noch vor der Sommerpause in Berlin entschieden werden. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), aber auch zahlreiche Bürgerinitiativen in Bayern und Hessen, stemmen sich gegen "Suedlink". Die Leitung soll Windstrom von der Küste in den Süden bringen, wenn bis 2022 die letzten Atommeiler abgeschaltet werden.

Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) meinte am Samstag zum Aigner-Bericht, sein Land werde sich "die Unverschämtheiten aus München nicht gefallen lassen". Der Vorschlag sei "an Dreistigkeit nicht zu überbieten" und gehe zu Lasten anderer. Suedlink würde dann erst auf den letzten Metern in Bayern landen.

Der BR beruft sich auf eine Stellungnahme des Wirtschaftsministeriums zu einem Entwurf der Bundesnetzagentur. Aigner argumentiere, die unterfränkische Region dürfe nicht zur "nationalen Stromdrehscheibe" werden. In ihrer Stellungnahme droht sie demnach indirekt mit einer Blockade der Netzausbaupläne. Aigner bringe Naturschutz-Argumente ins Spiel sowie eine Änderung des bayerischen Landesentwicklungsplans.

(dpa)
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