Bundestagsgebäude Israel-Kritiker verfolgt Gregor Gysi auf Toilette

Berlin · Gregor Gysi (Linke) ist in einem Bundestagsgebäude von einem Israel-kritischen Journalisten bedrängt worden. Der Mann lauerte ihm auf, folgte ihm mit einer Kamera bis auf die Toilette und warf ihm vor, ihn öffentlich als Antisemiten bezeichnet zu haben.

 Eine Szene aus dem Video, das am Montag für Aufregung sorgte.

Eine Szene aus dem Video, das am Montag für Aufregung sorgte.

Foto: Youtbe

In Israel sei nun sein Leben bedroht. Das Video wurde anschließend bei Youtube im Internet veröffentlicht. Gysi weist den Vorwurf zurück, er habe den in Israel lebenden Journalisten als Antisemiten bezeichnet. Der Linksfraktionschef will aber auch keine Anzeige erstatten. "Wir wollen daraus keine Staatsaffäre machen", hieß es aus seinem Umfeld.

Gysi selbst reagierte am Dienstag auf die Nachfrage eines Journalisten mit Humor auf den Vorfall: "Ich werde Sie über meine Klo-Besuche nicht unterrichten", sagte er bei einem Pressestatement vor der Fraktionssitzung.

Der Vorfall ereignete sich bereits am Montag. Der Journalist stammt aus Kanada, lebt und arbeitet aber seit vielen Jahren in Israel. An der Aktion war auch ein weiterer Israel-kritischer Journalist aus den USA beteiligt.

Die beiden waren von drei Abgeordneten der Linksfraktion zu einem Fachgespräch über den Nahost-Konflikt nach Berlin eingeladen worden. Der Fraktionsvorstand lehnte es allerdings ab, dieses Gespräch zu einer Fraktionsveranstaltung zu machen. Begründung: Die Zusammensetzung der Teilnehmer sei zu einseitig.

(dpa)
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