Steigende Lebenserwartung IW-Chef Hüther fordert Rente mit 70

Berlin · Der rasche Anstieg der Rentenbezugsdauer erfordert aus Sicht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) die Einführung der Rente mit 70 ab dem Jahr 2030.

Die steigende Lebenserwartung und der rasche Anstieg der Rentenbezugsdauer erfordern aus Sicht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) die Einführung der Rente mit 70. "Der Anstieg der durchschnittlichen Rentenbezugsdauer wie auch des Rentenzugangsalters auf 64 Jahre zeigt, dass die Rente mit 70 — ab 2030 in Fortführung der Rente mit 67 — nicht nur machbar, sondern auch geboten ist", sagte IW-Chef Michael Hüther unserer Redaktion.

"Die steigende Lebenserwartung bei guter Gesundheit gibt uns die Chance, länger beruflich aktiv zu sein und das Arbeitsleben ganz anders zu strukturieren", sagte Hüther. "Von den gewonnenen Jahren im Alter jedes dritte in die Erwerbsphase einzubringen, wäre eine praktikable und faire Regelung. Mutige Gesellschaften gehen diesen Weg", sagte der Präsident des arbeitgebernahen IW.

Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung bezogen Senioren 2012 im Schnitt 19 Jahre lang Rente — das sind sechs Monate mehr als noch 2011. Seit 1995 habe sich die Bezugsdauer sogar um mehr als drei Jahre verlängert. 1995 wurden Renten im Schnitt 15,8 Jahre lang gezahlt, so die Rentenversicherung.

Frauen beziehen deutlich länger Rente als Männer: Im Schnitt erhielten Frauen im vergangenen Jahr 21,3 Jahre lang Rente, Männer dagegen "nur" 16,7 Jahre lang.

(mar)
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