Finanzstaatssekretär Spahn will umstrittene Startup-Beteiligung beenden

Berlin · SPD und Grüne sprechen von einem "Interessenkonflikt": Im Finanzministerium ist Jens Spahn für Fintech-Unternehmen zuständig. Gleichzeitig ist er an einer solchen Firma beteiligt. Jetzt sucht er einen Käufer für seine umstrittene Beteiligung an dem Startup.

 Jens Spahn (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen.

Jens Spahn (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen.

Foto: dpa, gam gfh

Er wolle die Anteile an der Firma aus der Finanzbranche wieder verkaufen, sagte Finanzstaatssekretär Jens Spahn (CDU) der "Süddeutschen Zeitung". Er sei auf der Suche nach einem Käufer. Sobald dieser gefunden sei, werde er auch den staatlichen Zuschuss zurückzahlen, den er für das Investment bekommen habe. SPD und Grüne hatten Spahn einen "klaren Interessenkonflikt" vorgeworfen, da er für solche Technologie-Unternehmen zuständig ist.

Wie zuerst das Wirtschaftsmagazin "Bilanz" berichtete, hatte Spahn vor mehr als einem Jahr 15.000 Euro in die Gründung der Pareton GmbH im baden-württembergischen Ingersheim investiert. Danach hält der CDU-Politiker 1,25 Prozent des Unternehmens, das eine günstige Bearbeitung von Steuererklärungen im Internet anbietet.

Spahn ist im Ministerium unter anderem für Fintech-Unternehmen zuständig, also Technologie-Firmen, die Finanzdienstleistungen anbieten. SPD und Grüne warfen dem Staatssekretär "Instinktlosigkeit" vor, da er als Fintech-Beauftragter der Bundesregierung Anteile an einer ebensolchen Firma gekauft habe.

Zunächst hatte Spahn seine Beteiligung an dem Startup verteidigt. "Ich sehe darin kein Problem", sagte Spahn der "Bild"-Zeitung. "Als Politiker, der viel mit Startup-Unternehmen zu tun hat, kann es nicht schaden, auch mal in Wagniskapital zu investieren — mit allen Risiken. Also kam damals der Kontakt zu dieser Firma zustande, über eine gute Freundin, die meinen Anteil auch managt."

(dpa/AFP)
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