Bundespräsident Gauck unterstützt Verlängerung der Griechenland-Hilfen

Berlin · Bundespräsident Joachim Gauck hat die sich abzeichnende Mehrheit im Bundestag für eine Verlängerung des Hilfsprogramms für Griechenland begrüßt. "Das Parlament ist verantwortungsbereit und nimmt sich der Sache mit großer Ernsthaftigkeit an", sagte Gauck in einem Interview des Hörfunksenders "MDR Info". Der Bundestag stelle sich der Frage, was Europa gewinne, wenn ein Teil der Gemeinschaft verloren gehe.

Die wichtigsten Versprechen im Sparplan der Griechen
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Foto: ap

Man müsse sich auch fragen, was Europa gewinnen würde, wenn mit Griechenland ein Teil der Gemeinschaft verloren ginge. Der Bundespräsident äußert sich zu tagespolitischen Ereignissen generell eher zurückhaltend.

Zu den sozialen Problemen in Griechenland sagte Gauck: "Es gibt eben diese schwierigen Situationen, dass man durch ein Tal der Tränen hindurchgehen muss, um dann mit einer reformierten Gesellschaft wieder Erfolge zu haben."

Deutschland sei solidarisch. Das werde nicht nur durch gute Worte, sondern auch durch sehr viele Mittel deutlich, die die Bundesrepublik bereitstelle. "Wir sind da nicht der große Buhmann, wie Teile der Medien und der Politik in Griechenland uns darstellen", sagte Gauck.

Der Bundestag stimmt am Morgen über einen Antrag von Finanzminister Wolfgang Schäuble ab, das Hilfsprogramm für Griechenland bis Ende Juni zu verlängern. Es würde sonst am 28. Februar auslaufen. Von der Zustimmung hängt ab, ob Deutschland grünes Licht für die Programmverlängerung geben kann. Ohne diese Entscheidung, die die Euro-Finanzminister vereinbart haben, würde das Land vermutlich in den nächsten Monaten in Zahlungsschwierigkeiten kommen.

(REU/dpa)
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