Muslimische Verbände setzen Zeichen Gauck und Merkel nehmen an Mahnwache teil

Berlin · An der für Dienstagabend in Berlin geplanten Mahnwache muslimischer Verbände für Toleranz, Meinungs- und Religionsfreiheit werden Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie Bundesminister und Spitzenverterter der Bundestagsparteien, der Religionsgemeinschaften und der Zivilgesellschaft teilnehmen.

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Das Präsidialamt bestätigte auf Anfrage einen Bericht von Spiegel-Online, wonach Gauck auch das Wort ergreifen will. Muslimische Verbände hatten als Reaktion auf die Terroranschläge in Frankreich zu einer Mahnwache für ein "Weltoffenes und tolerantes Deutschland und für Meinungs- und Religionsfreiheit" um 18 Uhr vor dem Brandenburger Tor aufgerufen. Sie wollen damit "ein Zeichen des Friedens und der Toleranz setzen, gegen Hass und Gewalt und für ein weltoffenes Deutschland, welches die Meinungs- und Religionsfreiheit achtet und schützt".

Von seiten der katholischen Kirche wollen der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich sowie der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten, und Präsidiumsmitglieder des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken kommen. Ferner werden die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und der Zentralrat der Juden nach Auskunft der jeweiligen Pressestellen ebenfalls mit einem offziellen Vertreter präsent sein.

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) und die Türkische Gemeinde Berlin verurteilten in einer Erklärung "die niederträchtigen Terroranschläge in Frankreich auf das Schärfste". "Wir wollen unsere Solidarität mit dem französischen Volk zum Ausdruck bringen. Wir trauern mit Euch und den Familien der Opfer! Es gibt im Islam keine Rechtfertigung für solche Taten", hieß es in der Mitteilung. "Dies ist ein feindlicher und menschenverachtender Akt gegen unsere freie Gesellschaft. Durch diese Tat wurde nicht unser Prophet gerächt, sondern unser Glaube wurde verraten und unsere muslimischen Prinzipien in den Schmutz gezogen", so die Verbände.

Weiter betonene sie: "Wir werden es nicht zulassen, dass unsere Gesellschaft von Extremisten, die nur das Ziel haben, Hass und Zwietracht zu stiften, auseinandergerissen wird". Wer jetzt noch rassistische und islamfeindliche Parolen ausgebe, der stärke "die Scharfmacher, Brandstifter und Terroristen". "Dagegen müssen wir als Nichtmuslime und Muslime stärker als bisher und gerade in diesen Zeiten in der Mitte der Gesellschaft für die Demokratie zusammenstehen und Gesicht zeigen."

(KNA)
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