Interview mit Julia Klöckner "Mein Platz ist und bleibt in Rheinland-Pfalz"

Berlin · Im Interview mit unserer Redaktion spricht Julia Klöckner, Vizevorstand der CDU, über ihre Zukunft in der CDU, die Rolle der FDP und das von ihr geforderte Burka-verbot.

Julia Klöckner – Bundeslandwirtschaftsministerin, Darling der CDU und Ex-Weinkönigin
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Das ist Julia Klöckner

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Frau Klöckner, Sie sind mit diesem Wahlergebnis Nummer zwei in der CDU nach Frau Merkel. Sind Sie damit als Nachfolgerin im Spiel?

Klöckner Ich freue mich sehr über das Ergebnis. Wenn man sich zur Wahl stellt, stellt man sich einer Beurteilung. Mein Ergebnis ist Rückenwind für unseren ganzen Landesverband. Und wir sind mitten in der Merkel-Zeit. Mein Platz ist und bleibt in Rheinland-Pfalz. Die Frage nach Angela Merkels Nachfolge spielt noch lange keine Rolle. Sie ist am Ende der Legislatur jünger als es der SPD-Kanzlerkandidat zu Beginn seiner Bewerbung war.

Wie hoch ist der Erwartungsdruck, dass Sie den Regierungswechsel in Rheinland-Pfalz schaffen?

Klöckner Ehrlich gesagt bin ich immer etwas aufgeregt vor solchen Wahlen. Jetzt bin ich erleichtert, von Druck keine Spur!

Warum stellt die CDU nur noch vier Ministerpräsidenten?

Klöckner Jeder Ministerpräsident mehr, ist natürlich schön. Jedes Land wählt und koaliert aber anders. In Thüringen haben Rot und Grün sich für die SED-Nachfolger entschieden, obwohl die CDU 75 Prozent der Wahlkreise gewonnen hatte und weit vorne lag. Erzwingen kann man nichts, ob diese Entscheidung von Rot und Grün klug war, bezweifle ich. Im Bund liegt die CDU beständig über 40 Prozent, an der Union geht nichts vorbei. Das sollten wir auch in den Ländern schaffen.

Ist für Sie auch die FDP der "natürliche Koalitionspartner"?

Klöckner Totgesagte leben länger. Ich habe die FDP nicht abgeschrieben.

Warum wird beim Parteitag kein Beschluss zum von Ihnen geforderten Burka-Verbot gefasst?

Klöckner Vollverschleierung von Frauen, das passt nicht in unsere Gesellschaft, weil Männer und Frauen gleichwertig sind und Frauen nicht aufgrund ihres Geschlechts verhüllt werden müssen. Vollverschleierung steht nicht für eine offene Gesellschaft. Wir werden uns deshalb in mehreren Ausschüssen mit dem Thema vertiefter beschäftigen, das ist gut. Denn Toleranz darf keine intoleranten Frauenbilder akzeptieren.

Rena Lehmann führte das Gespräch

(RP)
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