Fotos Juni 2012: Chaotischer Parteitag der Linken in Göttingen
Chaotischer Parteitag der Linkspartei in Göttingen. Offen traten die Grabenkämpfe zwischen Linientreuen und Reformern, zwischen Ost und West zutage. Das neue Führungsduo Bernd Riexinger und Katja Kipping ist nicht zu beneiden.
Schon zu Beginn am Samstag warnte Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi eindringlich vor einer Spaltung und beklagte offen: "In unserer Fraktion herrscht auch Hass."
Oskar Lafontaine hielt in einer flammenden Rede dagegen. Er will nichts hören von einer Spaltung.
Der Reformer Dietmar Bartzsch wurde zum großen Verlierer. Er verlor in einer Kampfabstimmung am späten Samstagabend gegen einen Mann aus dem Lager der gewerkschaftstreuen Lafontainisten aus dem Westen.
Der linke Baden-Württemberger Bernd Riexinger gewann die Abstimmung knapp. Anschließend sangen seine Anhänger die "Internationale", Bartsch-Anhänger empfanden das als Kränkung.
Riexinger ist so etwas wie eine Neuauflage seines Vorgängers Klaus Ernst. Ein Mann, aus dem Westen, ein Gewerkschaftler. "Nur der Dialekt hat sich geändert", spottete die FAZ.
Lafontaines Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht wurde am Sonntagmorgen als Vize-Chefin wiedergewählt.
Das Lafontaine-Lager geht aus dem Parteitag als Sieger hervor. Im Vorstand sitzt mit Riexinger ein Mann aus seinem Lager, Kipping gilt als Vertreterin eines dritten Weges.
Die Zweifel, ob die beiden die tiefen Gräben in der Linken werden zuschätten können, sind erheblich. Die Wunden, die auf dem Parteitag geschlagen wurden, sind tief.