Überraschung im Bundestag. Auf dem Monitor steht es weiß auf schwarz: "Die Sitzung ist aufgehoben."

Bundestags-Vizepräsidentin Petra Pau (Linke) gab die Unterbrechung bekannt. Es waren zu wenig Abgeordnete im Parlament anwesend.

Die Geschäftsordnung des Bundestags, die hier gerade ein Abgeordneter studiert, schreibt vor, dass mindestens die Hälfte der Parlamentarier im Saal sein muss, um beschlussfähig zu sein.

Etliche Abgeordnete reagierten konsterniert. Damit hatte keiner gerechnet. Auslöser war ein unklares Abstimmungsergebnis. Dabei hatte sich gezeigt, dass nicht genügend Abgeordnete anwesend waren. Die Ironie in der Geschichte: Genauso wollte auch die Opposition das Betreuungsgeld stoppen. Der Zufall kam ihr zuvor.

Die Verblüffung steht Gesundheitsminister Daniel Bahr ins Gesicht geschrieben.

Arm in Arm mit einer Abgeordneten verlässt FDP-Chef Philipp Rösler den Saal. Sonderlich verärgert wirkt er allerdings nicht. Wehe dem, der Böses dabei denkt. Das Betreuungsgeld hatte bei den Liberalen wenig Freunde.

Paus Ankündigung sorgt für großes Durcheinander. Die Abgeordneten stehen in Grüppchen zusammen und diskutieren.

Wenige Minuten später sind nur noch die Saaldiener zu sehen. Aufräumarbeiten stehen nun allerdings auch der Koalition ins Haus.

Ob der Bundestag noch vor der Sommerpause das Betreuungsgeld verabschieden wird, blieb zunächst offen.

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