Rückkehr des gefallenen Aufsteigers Guttenberg soll der CSU helfen

München · CSU-Chef Horst Seehofer will den wegen Plagiats seiner Doktorarbeit zurückgetretenen früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg in die Partei zurückholen. Der einstige Star der Christsozialen soll beim nächsten Parteitag der CSU im Dezember eine außenpolitische Grundsatzrede halten.

  Der Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (42).

Der Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (42).

Foto: dpa

Damit könne er, so das Kalkül Seehofers, das außenpolitische Profil der Partei wieder schärfen. Die CSU hatte zuletzt bei Fragen wie dem Export von Waffen an die Kurden oder zum Umgang mit der wachsenden Anzahl von Flüchtlingen bei der großen Koalition in Berlin kaum Gehör gefunden.

Seehofer verteidigt die Rückkehr des gefallenen Aufsteigers mit der inzwischen schon recht langen Abstinenz Guttenbergs von der politischen Bühne. "Ich will nicht, dass jemand, der in Schwierigkeiten ist, weggeschoben wird, sondern er brauchte diese Verschnaufpause", sagte Seehofer. Der einst gefeierte CSU-Politiker habe sich ja bei ihm verabschiedet, dass er einen Abstand brauche. Seehofer: "Wenn mal eine gewisse Zeit vorbei ist, soll jemand auch wissen, du bist bei uns gern gesehen."

Seehofer sieht im Erfolg der jüngsten Unabhängigkeitsbewegungen in Schottland und anderen Regionen Europas auch Aufwind für ein "starkes Bayern". Für den Herbst kündigte er deshalb eine "Themen-Offensive" seiner Partei an. Mit Ex-Minister Guttenberg hofft er auf einen starken Partner an seiner Seite, der auch in dieser Hinsicht die außenpolitische Bedeutung der CSU stärken könnte. Denn die weltpolitischen Krisen im Nahen Osten und der Ukraine könnten die Wirtschaftslage selbst in wohlhabenden Bayern beeinflussen, fürchtet der Ministerpräsident des Freistaats.

(RP)
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