Verwirrung um Wahlplakat Für die Hamburger FDP ist ihre Kandidatin "unser Mann"

Hamburg · Schon im Landtagswahlkampf von Brandenburg und Thüringen hat die FDP auf kuriose Wahlplakate gesetzt. In Hamburg legen die Liberalen nun nach – und bezeichnen ihre Spitzenkandidatin als "Unser Mann für Hamburg". Aufmerksamkeit ist ihnen damit in den sozialen Medien auf jeden Fall gewiss.

 So sieht das Wahlplakat von Katja Suding aus.

So sieht das Wahlplakat von Katja Suding aus.

Foto: dpa, chc lof

Schon im Landtagswahlkampf von Brandenburg und Thüringen hat die FDP auf kuriose Wahlplakate gesetzt. In Hamburg legen die Liberalen nun nach — und bezeichnen ihre Spitzenkandidatin als "Unser Mann für Hamburg". Aufmerksamkeit ist ihnen damit in den sozialen Medien auf jeden Fall gewiss.

Es sind noch gut zwei Monate bis zur Bürgerschaftswahl in Hamburg. Und es ist wieder eine Wahl, bei der die FDP ums Überleben kämpft. Denn neben dem Bundestag ist die Partei auch aus immer mehr Landtagen in der Republik geflogen. Das will Spitzenkandidatin Katja Suding in der Hansestadt aber nicht erleben — und setzt auf Humor.

Von der 38-Jährigen gibt es nämlich nicht das typische Wahlplakat (es ist nicht mal in den typischen FDP-Farben gehalten), sondern neben ihrem Porträt ist lediglich "Unser Mann für Hamburg" zu lesen. Und das sorgte in Hamburg selbst und auch im Internet für reichlich Verwirrung.

"Ironisches Augenzwinkern"

Suding erklärte das Plakat in der "Hamburger Morgenpost" übrigens so: "Das Plakat darf man mit einem ironischen Augenzwinkern sehen. Es geht darum, dass wir Entschlossenheit und Durchsetzungsstärke signalisieren wollen." Sie sagt auch, dass es nur der Auftakt einer Kampagne sei und erst einmal darüber geredet werden solle. Später sollten dann Motive mit Kernbotschaften folgen.

Geredet wird auf jeden Fall darüber. Im Netz finden sich sowohl Lobesworte für das Motiv als auch jede Menge Spott. "Conchita Wurst ohne Bart" wird Suding dort etwa genannt. "Die FDP muss sehr verzweifelt sein", twittert ein User. Ein anderer bemerkt: "Wenn du sie nicht überzeugen kannst, dann verwirre sie." Auch Sprüche wie der, ob Suding einen "Bad-Herr-Day" hatte, sind im Netz zu finden.

"Das skurrilste Wahlplakat des Jahres", "oberflächlich", aber auch "Ich find's cool", "Chapeau" und "genial" lauten weitere Kommentare bei Twitter. Und dann schreibt noch jemand: "Lass sie doch. Die wollen halt noch nicht ernstgenommen werden."

"Keine Sau braucht die FDP"

Das Hamburger FDP-Plakat ist übrigens nicht das erste, das mit Witz und Ironie überzeugen soll. Bei der Landtagswahl in Brandenburg schrieben die Liberalen "Keine Sau braucht die FDP" auf ihre ersten Plakate. Auch auf der Webseite der Partei war nichts anderes zu lesen, und selbst die Mailbox des Pressesprechers gab nur diesen einen Satz von sich.

In Thüringen wiederum warben die Liberalen mit dem Spruch "Wir sind dann mal weg" um Wähler. Über beide Plakate wurde reichlich geredet — nicht nur im jeweiligen Bundesland. Genützt hat es den Liberalen aber nichts. Sie schafften es weder in den Potsdamer noch in den Erfurter Landtag.

(das)
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