Appell an Gewerkschaften Wegen Belastung durch Flüchtlingskrise Verzicht auf neue Kita-Streiks gefodert

Berlin · Wegen der Belastungen für die Kommunen durch die Flüchtlingskrise hat der Städte- und Gemeindebund an die Gewerkschaften appelliert, von weiteren Kita-Streiks abzusehen. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg hofft, dass die Gewerkschaften doch noch einer Einigung auf Basis des Schlichterspruches zustimmen.

 Die Kommunen während der Flüchtlingskrise nicht zusätzlich durch Kita-Streiks belasten - das ist der Appell des Städte- und Gemeindebunds.

Die Kommunen während der Flüchtlingskrise nicht zusätzlich durch Kita-Streiks belasten - das ist der Appell des Städte- und Gemeindebunds.

Foto: dpa

Der Städte- und Gemeindebund hat angesichts der Belastungen für die Kommunen durch die Flüchtlingskrise an die Gewerkschaften appelliert, auf weitere Kita-Streiks zu verzichten. "Im Hinblick auf die Herausforderungen der zunehmenden Flüchtlingszahlen in Städten und Gemeinden wird die Öffentlichkeit kaum Verständnis dafür haben, wenn durch Streiks das frühkindliche Bildungssystem teilweise lahmgelegt wird", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

"Wir erwarten, dass die Gewerkschaften auf der Basis des Schlichterspruches doch noch einer Einigung zustimmen", sagte Landsberg weiter. Die Städte und Gemeinden seien in dem Tarifkonflikt bereits an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gegangen. Er verwies auch vor dem Hintergrund der steigenden Kosten für die Unterbringung von Flüchtlingen auf die Nöte der Gemeinden: "Die ganz große Mehrheit der Kommunen hat keine finanziellen Spielräume, um auf das Ergebnis draufzusatteln."

Die Mitglieder von Verdi und der ebenfalls an den Verhandlungen beteiligten Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatten den Ende Juni vorgelegten Schlichterspruch im Tarifstreit des kommunalen Sozial- und Erziehungsdienstes jeweils mit großer Mehrheit abgelehnt.

Die Gewerkschaften drohten daraufhin bereits mit weiteren Streiks, falls die Arbeitgeber bei den Verhandlungen kein verbessertes Angebot vorlegen. Vor der Schlichtung hatten die Gewerkschaften schon wochenlang in Kindertagesstätten und anderen sozialen Einrichtungen gestreikt. Die Verhandlungen sollen kommende Woche fortgesetzt werden.

(AFP)
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