Kolumne: Hier In Nrw Vandalen mit Kaugummi und Graffiti

Die Farb-Attacken auf öffentliches und privates Eigentum sind ein richtiges Ärgernis sein: Kaum ein Brückenpfeiler oder eine Hausfassade ist vor Sprayern sicher.

 Vandalismus wie hier in Moers macht den Kommunen schwer zu schaffen.

Vandalismus wie hier in Moers macht den Kommunen schwer zu schaffen.

Foto: Stadt

Seit vier Jahren schon versuchen sogenannte Aktivisten, den legalen Braunkohleabbau im Hambacher Forst (zwischen Jülich und Düren) massiv zu behindern. Bei der Wahl der Protestaktionen ist man nicht zimperlich. Da werden Kabel in Brand gesetzt und Strommasten angesägt. Dieses hochgefährliche Treiben hat mit Naturschutz absolut nichts zu tun, sondern ist schlichtweg kriminell.

 Unser Kolumnist Detlev Hüwel befasst sich als Landeskorrespondent mit NRW.

Unser Kolumnist Detlev Hüwel befasst sich als Landeskorrespondent mit NRW.

Foto: Hüwel

Natürlich kann man gegen den Tagebau sein, dessen Jahre ohnehin gezählt sind. Aber Eigentum muss geschützt werden - auch vor dem Furor durchgeknallter Waldbesetzer. Der Polizei kann man indes nicht vorwerfen, die Szene, die sich in Zelten und Baumhäusern einquartiert hat, nicht im Blick zu haben. Erst kürzlich hat es im Hambacher Forst eine große Razzia gegeben. Doch das geht der Opposition nicht weit genug. Im Landtag hat sie das Thema für heute auf die Tagesordnung setzen lassen. Sie fordert Rot-Grün auf, "endlich entschlossen und konsequent gegen die radikalisierten Umweltaktivisten im Hambacher Forst vorzugehen".

Konsequenteres Vorgehen wünschte man sich auch gegen all jene Vandalen, die meinen, mit der Spraydose öffentliches und privates Eigentum verschandeln zu können. Kaum eine Schallschutzwand oder Fassade ist vor ihren Farbattacken sicher. Das mögen manche als Kunst wertschätzen. Für mich ist das teuer zu reparierende Sachbeschädigung.

Wer sich jetzt empört, sollte tief Luft holen und überlegen, wie er wohl reagieren würde, wenn an seiner Haustür oder gar an dem heißgeliebten Auto eines Morgens lustige Graffiti prangten. Dabei gibt es eine Lösung, die beiden Seiten gerecht wird: Etliche Städte in NRW stellen bestimmte Wandflächen (etwa unter tristen Brücken) zur Verfügung, vor denen die Hobby-Sprayer nach Herzenslust auf die Düse drücken dürfen. Vielleicht brauchen wir mehr von diesen "Leinwänden".

Da wir gerade beim Thema öffentliches Eigentum sind, will ich nicht verschweigen, dass es mich jedes Mal ziemlich ärgert, wenn ich die Unmengen an plattgetretenen Kaugummis auf belebten Straßen und Plätzen sehe. Einfach scheußlich, dieses unappetitliche, schmutzig-graue Pickel-Muster.

Nichts gegen Kaugummis, die ja sogar irgendwie gesund sein sollen (allerdings sieht es ziemlich doof aus, wenn etwa eine Kassiererin im Supermarkt malmend die Kundschaft bedient). Jedenfalls gehört ein ausgekautes Kaugummi nicht aufs Pflaster gespuckt oder unter dem Kinosessel fixiert, sondern eingewickelt und im Müll entsorgt. So schwer kann das doch eigentlich gar nicht sein, oder?

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: kolumne@rheinische-post.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort