Kolumne: Total Digital Jede fünfte Beziehung in den USA begann mit einem Online-Date

Meinung | Seattle · Online-Dating ist ein Megatrend. Auch unsere Autorin verdankt ihm ihr Glück und glaubt: Online-Paare sind glücklicher. Warum, schreibt sie in ihrer letzten "Total Digital"-Kolumne.

Singlebörsen, Partnervermittlungen, Dating-Apps: Was ist das richtige?
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Dating-Plattformen in der Übersicht

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Es wird Zeit, über Beziehungen zu sprechen. Über eine Beziehung, die heute zu Ende geht, denn dies ist meine letzte Kolumne in der Rubrik "Total Digital". Und über Beziehungen, die im digitalen Zeitalter anders als früher beginnen oder über digitale Plattformen überhaupt erst möglich werden. "Nutze doch die letzte Kolumne, entweder um dich zu verabschieden oder um noch einen Mega-Trend vorzustellen", riet mir der Chefredakteur. Ich habe darüber nachgedacht, wie ich beides verknüpfen kann. Und dann fiel der Groschen.

Fast drei Jahre lang habe ich an dieser Stelle in mehr als 50 Kolumnen über künstliche Intelligenz, virtuelle Realität, Abgründe im sozialen Netz und Innovationen berichtet. Über einen Aspekt der digitalen Gesellschaft aber noch nie: Online-Dating. Dabei verdanke ich mein privates Glück hier in Seattle selbst einer Dating-Plattform namens OK Cupid. Sie ist nach Nutzerzahlen die Nummer vier hinter Match, E-Harmony und Tinder. Wie viele Nutzer auf diesen Plattformen aktiv und nicht bloß Karteileichen sind, ist Branchengeheimnis.

 Unsere Autorin Ulrike Langer

Unsere Autorin Ulrike Langer

Foto: Langer

Soviel wird aber aus öffentlich zugänglichen Statistiken klar: Online-Dating ist ein Mega-Trend, der sich durch alle gesellschaftlichen Schichten zieht. Zwei Drittel aller Amerikaner halten es für eine gute Idee, den Pool der möglichen Kurzzeit-Flirts und Langzeit-Lebensgefährten per Online-Dating zu vergrößern. Nicht mal jeder Vierte findet das befremdlich.

50 Millionen Amerikaner haben Online-Dating zumindest schon mal ausprobiert, das ist jeder fünfte Erwachsene. Jede fünfte feste Beziehung begann auf einer Dating-Site. Und fast jede fünfte aller im vergangenen Jahr geschlossenen Ehen. Dagegen verliert nur jeder Zehnte schon nach drei Monaten die Lust an Flirts, die in der digitalen Sphäre beginnen.

Und nicht zuletzt: Paare, die sich im Internet kennengelernt haben, sind glücklicher als Durchschnittspaare. Um Algorithmen, die Liebespartner zusammenführen, faszinierend zu finden, muss man kein Freak sein. Machen Sie's gut. Wir sehen uns wieder.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserer Autorin: kolumne@rheinische-post.de

(RP)
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