Kommentar zur Drohnen-Affäre Kopfschütteln über Minister de Maizière

Angela Merkels Kabinett ist eines mit Licht – vor allem bei ihr – und viel Schatten. Ein beständig scheinendes Glühlämpchen aber war Thomas de Maizière, ob als Kanzleramtschef, Bundesinnenminister oder jetzt als Verteidigungsminister und "Reservekanzler". Unwidersprochen, vor allem in der Sache jedoch unwiderlegt erwarb er sich Respekt als preußischer Aktenfresser.

 Der Verteidigungsminister steht seit Wochen in der Kritik.

Der Verteidigungsminister steht seit Wochen in der Kritik.

Foto: dpa, rsf dna lof

Angela Merkels Kabinett ist eines mit Licht — vor allem bei ihr — und viel Schatten. Ein beständig scheinendes Glühlämpchen aber war Thomas de Maizière, ob als Kanzleramtschef, Bundesinnenminister oder jetzt als Verteidigungsminister und "Reservekanzler". Unwidersprochen, vor allem in der Sache jedoch unwiderlegt erwarb er sich Respekt als preußischer Aktenfresser.

Doch nun bietet der so (Ein-)Geschätzte ein Trauerspiel. Der nervöse Minister redet sich in der zwar kostspieligen, aber in keinerlei Wortsinn kriegsentscheidenden "Drohnen-Affäre" um seine Reputation, vielleicht sogar um Kopf und Kragen.

Allerdings hat er mit der Hardthöhe auch die Aufsicht über die Schlangengrube noch jeder Bundesregierung zu führen. Troupiers und Rüstungslobbyisten mit und ohne Uniform ist es seit Jahrzehnten herzlich egal, wer unter ihnen Minister ist.

Dass er nur die Wahl hat, als ahnungslos oder als nicht all zu wahrheitsliebend zu gelten, dürfte niemanden mehr ärgern als den braven de Maizière. Wendete er nur eigene Maßstäbe auf den Fall an, würde er wohl abtreten. Im Wahljahr jedoch muss er die politische Dimension eines Abgangs stärker bedenken.

De Maizière bleibt, weil er bleiben muss und die Kanzlerin das so will.

(RP/caf/csi)
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