Bilanz 2015 Steuereinnahmen der Länder steigen stärker als die des Bundes

Berlin · Die Steuereinnahmen des Staates sind im vergangenen Jahr um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dies geht aus dem aktuellen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervor, der heute veröffentlicht wird und unserer Redaktion vorliegt.

Länder nehmen mehr Steuern ein als der Bund
Foto: dpa, Bundesbank

Der Bund allein nahm 2015 vier Prozent mehr ein als im Jahr 2014. Die Steuereinnahmen der Länder legten deutlicher um 5,4 Prozent zu. Der Gemeindeanteil an den gemeinschaftlichen Steuern wuchs sogar um 7,5 Prozent im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr. "Steigende Beschäftigung und Löhne sowie expandierende Gewinne begünstigten die Entwicklung der Ertragsteuern, der Lohnsteuer und der Steuern vom Umsatz", heißt es im Bericht.

Im Dezember seien die Steuereinnahmen allerdings nur noch um 1,8 Prozent im Vorjahresvergleich angestiegen. Umsatzsteuer und Lohnsteuer legten kräftig um 7,3 Prozent und 5,2 Prozent zu. Dagegen gab es bei der Körperschaftsteuer der Unternehmen einen deutlichen Rückgang von 10,8 Prozent. Die Abgeltungsteuer und Erbschaftsteuer explodierten buchstäblich mit Zuwachsraten von fast 50 Prozent. Dies lässt sich mit Dividenden-Ausschüttungen und dem Wunsch vieler Erblasser erklären, noch vor der nächsten Reform der Erbschaftsteuer die Erbschaft abzuwickeln.

Der Bund konnte im Dezember nur noch ein leichtes Plus von 0,6 Prozent verbuchen. Dagegen lagen die Länder auch im Dezember mit 5,5 Prozent im Plus. Die Ländereinnahmen "zeigten sich erneut deutlich dynamischer als die Einnahmen des Bundes", so der Bericht. Die Länder profitierten stark von kräftig steigenden Einnahmen aus der Erbschaft- und Grunderwerbsteuer. "Aber auch die Umverteilung von Umsatzsteueraufkommen zur Bewältigung und Aufnahme von Asylbewerbern und Flüchtlingen sowie die zusätzlichen Regionalisierungsmittel trugen zu dieser Entwicklung bei."

(mar)
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