Linke-Politiker und FDP-Fraktionschef Lafontaine und Brüderle sind Duz-Freunde
Berlin · Freundschaften unter Politikern sind nach Ansicht von Oskar Lafontaine, dem ehemaligen Vorsitzenden der SPD sowie der Linken, eher über Parteigrenzen hinweg möglich als in derselben Partei.
"Innerhalb einer Partei sind die Auseinandersetzungen oft personalisierter als außerhalb", sagte Lafontaine in einem gemeinsamen Gespräch mit FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle der neuen Ausgabe der Wochenzeitung "Zeit".
"Rivalitäten zwischen den Parteien entscheidet der Wähler — aber Rivalitäten innerhalb von Parteien entscheiden die Rivalen selbst", sagte Lafontaine. Dadurch entstünden manchmal Verletzungen, die nicht mehr heilten. "Das kann man nicht leugnen, das ist so", fügte er hinzu.
Brüderle berichtete, wie sein Duz-Freund Lafontaine ihm beistand, als er vor etwa eineinhalb Jahren eine "schwierige Situation" als Bundeswirtschaftsminister durchlebte. Lafontaine sei unter den ersten gewesen, die sich bei ihm gemeldet hätten. "Das war eine unheimlich nette Geste, über die ich mich sehr gefreut habe", sagte Brüderle.