Pressestimmen zur Saarlan-Wahl "Stimmungen sind nicht unbedingt Stimmen"
Wir haben Pressestimmen zur Landtagswahl im Saarland gesammelt.
"Stuttgarter Zeitung": Die Begeisterung, die Schulz seit seiner Nominierung als Kanzlerkandidat entfacht, hat die SPD im Saarland aus dem Umfragetief herausgeführt, in dem sie noch im Januar festsaß. Die Sozialdemokraten sind in der Wählergunst zurück auf dem Niveau, das sie bei der letzten Landtagswahl an der Saar vor fünf Jahren erreichten. Das ist weit mehr, als sie vor einigen Wochen erwartet haben.
“Süddeutsche Zeitung“ : „Hype kommt, Hype geht. In einer Demokratie zählt nicht der Hype, sondern das Wahlergebnis. Und das bleibt für die SPD im Saarland weit hinter dem Hype zurück. Die Begeisterung für die Martin-Schulz-SPD ist in den Umfragen brausender, als sie sich im Saarland zeigt. Das Wahlergebnis dort ist für die euphorisierte SPD ernüchternd; es zeigt sich, dass der Auferstehung der Partei noch lange nicht ihre Himmelfahrt folgt.“
"Badische Neueste Nachrichten": "Die SPD konnte die Euphorie um ihren neuen Berliner Spitzenmann Martin Schulz nicht in Wählerstimmen umsetzen. Die Sozialdemokraten hatten auf einen Machtwechsel an der Saar gehofft und auf ein Signal, das Angela Merkel das Fürchten lehren sollte. Doch Pustekuchen. Die Kanzlerin geht gestärkt aus dem Urnengang im kleinsten Flächenland hervor.
"Rhein-Zeitung": In dem Ergebnis steckt für die Union trotz des klaren Siegs eine zwiespältige Erkenntnis. Denn so wie die Wahl ein Test für den Schulz-Effekt war, so war sie auch ein Test, ob das Modell Merkel diesem Schulz-Effekt standhalten kann. Das kann es nur, solange die SPD willens ist, den Juniorpartner für die Union zu geben.
"Badische Zeitung": Die Sozialdemokraten hofften, auch an der Saar vom Hype um Martin Schulz zu profitieren. ... Nun hat sich gezeigt: Stimmungen sind nicht unbedingt Stimmen. Die Aussicht auf Rot-Rot hat nicht einmal in dem traditionell eher linksorientierten Saarland gezogen. Dafür gelang es der CDU, Nichtwähler zu aktivieren und in den Revieren von Grünen und FDP zu wildern.
„Thüringische Landeszeitung“ : Annegret Kramp-Karrenbauer hat in ihrem kleinen Land dafür gesorgt, dass die dort vor Jahren Frustrierten inzwischen finden, dass es gut läuft. Sie hat viele Bürger zurück in die Wahlkabinen geholt - und da haben sie ihr Kreuz häufig bei der CDU und vergleichsweise selten bei der AfD gemacht. Das Saarland mag nicht typisch sein - und damit wenig geeignet, um nun Schlüsse für die Bundestagswahl zu ziehen.
"Badisches Tagblatt": Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer konnte ihre persönlichen Beliebtheitswerte auf ihre Partei übertragen. Es ist ihr Erfolg, die Saarländer schätzen ihre ruhige, bodenständige Art. Die CDU sollte diesen Effekt genauso wenig auf die Bundestagswahl hochrechnen wie die Bundes-SPD, die mit Martin Schulz an der Spitze seit Wochen so tut, als habe sie mit der bisherigen Bundesregierung nichts zu tun.