Finanzprobleme Lauterbach erwartet höhere Krankenkassenbeiträge

Osnabrück (rpo). Nach Ansicht des SPD-Abgeordneten Professor Karl Lauterbach werden die Krankenkassenbeiträge deutlich steigen. Die Finanzprobleme der Sozialversicherungen seien im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD nicht gelöst, daher warne er vor erheblichen finanziellen Risiken für die Gesetzliche Krankenversicherung, so der Gesundheitsökonom einem Zeitungsbericht zufolge.

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Foto: ddp

So solle der Bundeszuschuss von 4,2 Milliarden Euro für die Gesetzliche Krankenversicherung in den Jahren 2007 und 2008 auf Null reduziert werden. Mehrausgaben für Arzneien und Krankenhäuser seien bereits jetzt absehbar, sagte Lauterbach in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Gleichzeitig würden die Einnahmen weiter unter dem Abbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung und Abwanderung in die Privatversicherungen leiden, sagte Lauterbach. Alle diese Risiken erforderten eine ab 2007 wirkende, tiefgreifende Strukturreform, um deutliche Beitragssatzsteigerungen zu verhindern. "Angesichts der gescheiterten Koalitionsverhandlungen zur Finanzreform der Gesetzlichen Krankenkassen wird dies eine Aufgabe, an der sich Erfolg oder Misserfolg der großen Koalition mit entscheidet", betonte der SPD-Politiker.

Es sei deshalb gefährlich, dass Union und SPD sich nicht auf Finanzreformen bei Pflege und Gesundheit geeinigt haben, sagte Lauterbach. Man sei sich in den sehr intensiven Verhandlungen nicht einmal so nahe gekommen, dass man für 2007 auch nur eine Stabilisierung der Beitragssätze der Gesetzlichen Krankenkassen hätte erreichen können.

(afp)
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