Erste Landtagssitzung in Thüringen Linke Kati Grund löst Kleidungs-Eklat aus

Erfurt · Bei der konstituierenden Sitzung des Landtag in Thüringen hat die Linken-Politikerin Kati Grund mit ihrer Kleiderwahl einen Eklat verursacht. Auf ihrem Pullover und ihrem T-Shirt war ein provozierender Schriftzug aufgedruckt. Das aber verbietet die Hausordnung im Landtag.

Kati Grund (Linke) verursacht Kleidungs-Eklat im Erfurter Landtag
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Linke verursacht Kleidungs-Eklat im Erfurter Landtag

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Sechs große Lettern reichten, um die Kleiderordnung des Erfurter Landtags zu verletzen. Die Linken-Politikerin Kati Grund löste am Dienstag mit einem provozierenden Schriftzug auf T-Shirt und Pullover einen Eklat unter den 91 Abgeordneten aus.

"FCK AFD", hieß es zunächst auf ihrem Pullover - ein Angriff auf die erstmals im Landtag vertretene Alternative für Deutschland, die sich insbesondere seit dem Wahlkampf in Ostdeutschland vor wenigen Wochen gegen den Vorwurf verteidigen muss, ausländerfeindliche Stimmung zu schüren.

Nachdem sie den Pullover auf Drängen von Alterspräsidentin Elke Holzapfel abgelegt hatte, kam ein weiteres, ganz ähnliches Motiv auf ihrem T-Shirt zum Vorschein. "FCK NZS" - ganz offensichtlich war das auf Nazis gemünzt. Ein Saaldiener reichte Grund ein neutrales, weißes T-Shirt.

Die Aktion sorgte auch im Netz für Diskussionen. Grunds Parteifreundin Susanne Henning twitterte ein Foto von der Aktion, die Linke Katharina König wies via Twitter darauf hin, dass Alterspräsidentin Holzapfel (CDU) Verständnis für die Aktion Grunds geäußert hatte. Nach Beobachtungen der Thüringer Allgemeine wurden im Internet aber auch kritische Reaktionen laut, die Grund "undemokratisches Verhalten" attestierten.

Die Abgeordnete der LINKEN @KatiGrund protestiert provokativ gegen den Einzug der AfD in den Thüringer Landtag ;) pic.twitter.com/i2vYOft7jk

Von der Aufregung um die AfD-Kritik der Linken ließ sich der Landtag aber nicht abhalten, sich 30 Tage nach der Wahl neu zu konstituieren. Zum neuen Landtagspräsidenten wurde mit einer breiten Mehrheit der 91 Abgeordneten der bisherige Bauminister der schwarz-roten Koalition, Christian Carius (CDU), gewählt.

Mit der Nominierung ihres Bauministers hatte die CDU, die derzeit mit der SPD über eine mögliche Fortsetzung der seit 2009 bestehenden schwarz-roten Koalition verhandelt, für Irritationen gesorgt. Einige hatten darin ein Signal gegen Schwarz-Rot gesehen. Die SPD lotet auch die Chancen für eine rot-rot-grüne Koalition aus. Beide Konstellationen haben im Landtag nur eine Stimme Mehrheit.

Im Landtag vertreten sind fünf Fraktionen, darunter erstmals die rechtskonservative AfD. Von den 91 Abgeordneten sind 36 neu dabei.

(pst)
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