Kampf gegen Psychostress im Job Linke will Arbeitnehmern bezahlte Auszeiten bescheren

Berlin · 1800 Euro monatlich für das Nichtstun? In der Debatte über zu viel Psychostress in der Arbeitswelt schlägt die Linke vor, jedem Beschäftigten bezahlte Auszeiten vom Job zu gewähren. Die Gesamtdauer dieser "Sabbatzeiten" sollte insgesamt bis zu 12 Monate betragen, erklärte Linke-Chefin Katja Kipping am Montag in Berlin.

 Linke-Chefin Katja Kipping hat sich zum Thema Psychostress im Job geäußert.

Linke-Chefin Katja Kipping hat sich zum Thema Psychostress im Job geäußert.

Foto: dpa, Wolfgang Kumm

Die Absicherung beträgt nach ihrem Modell mindestens 1000 und maximal 1800 Euro netto im Monat, je nach vorherigem Erwerbseinkommen. Bezahlt werden soll dies aus Steuergeld. Eine Rückkehr an den Arbeitsplatz soll garantiert sein.

Kipping beklagte, viele Menschen würden krank, weil sie auf der Arbeit Stress hätten oder körperlich schwer arbeiten müssten. Andere würden krank, weil sie keine Erwerbsarbeit haben. "Psychische und andere Erkrankungen sowie Burnout nehmen zu, genauso wie soziale Ausgrenzung und gesellschaftliche Spaltungen zunehmen."

Ihr Vorschlag könne einen Teil der Folgekosten von psychischen und anderen Erkrankungen und Erwerbslosigkeit einsparen, sagte sie. "Gewinnen würden alle: Erwerbstätige, Erwerbslose, Unternehmen, die Bundesagentur für Arbeit, Krankenkassen, die ganze Gesellschaft."

Psychische Erkrankungen treiben in Deutschland immer mehr Arbeitnehmer in die Frührente. Vier von zehn Beschäftigten, die vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden, sind psychisch krank, wie nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" aus noch nicht veröffentlichten Statistiken der Deutschen Rentenversicherung (DRV)
hervorgeht.

(APD/felt)
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