Fotos Matthias Platzeck herzt die Linke
SPD-Ministerpräsident Matthias Platzeck herzt Linken-Chefin Kerstin Kaiser. Das Bild, aufgenommen am 5. Oktober bei den Sondierungsgesprächen zwischen SPD und Linke, deutete bereits an, wohin die Reise der Landes-SPD gehen sollte.
SPD-Chef Matthias Platzeck - hier an der Seite seiner Frau Jeanette Jesorka - konnte sich als Wahlsieger zwischen einer Koalition mit dem langjährigen Regierungspartner CDU oder der Linken entscheiden.
Mit zwei Damen galt es Sondierungsgespräche zu führen: auf der einen Seite Johanna Wanka von der CDU (links), mit Platzeck seit zehn Jahren zusammen regiert hat, auf der anderen Kerstin Kaiser von der Linken.
Platzeck entschied sich Rot-Rot. Die Zeit sei reif dafür, hieß es in SPD-Kreisen. Nach dem Linken-Chefin Kerstin Kaiser (Foto) auch noch ihre Ambitionen auf ein Amt im Kabinett zurückgestellt hatte, war der Weg frei. Viele SPDler hatten Probleme mit Kaiser, weil sie früher als IM für die Stasi gearbeitet hat.
Platzeck hat damit gar kein Problem. "Wer offen zu seiner Vergangenheit steht und sich seit fast zwei Jahrzehnten in das demokratische Gemeinwesen eingebracht hat, darf nicht ausgegrenzt werden", erklärte er.
Ein Problem hatte der brandenburgische Ministerpräsident aber offenbar mit der CDU-Chefin Johanna Wanka. Die Atmosphäre in den Sondierungsgesprächen soll unterkühlt gewesen sein. Zudem gilt die CDU Brandeburg der SPD als Chaostruppe.
Die Brandenburger CDU ist seit 1990 gnadenlos zerstritten. Lediglich der inzwischen zurückgetretene Jörg Schönbohm vermochte die Partei zusammen zuhalten.
Ganz anders gestaltete sich die Stimmung unter Rot und Rot. So gab es regelmäßig Küsschen zur Begrüßung für Linke-Verhandlungsführerin Kaiser. Einmal musste sie sich vor laufenden Kameras gar verschreckt eine Umarmung von hinten gefallen lassen.
Nach knapp zwei Wochen und drei Sondierungsrunden fiel die Entscheidung, mit der Linken ernsthafte Verhandlungen über eine Koalition aufzunehmen.
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