Fotos Merkel erlebt ihren Wulff-Moment
Nach über neun Stunden hatte die Bundesversammlung im dritten Wahldurchgang Christian Wulff zum neuen Bundespräsidenten gewählt. Nach herben politischen Schlägen in den ersten beiden Wahlgängen zeigte sich schließlich Erleichterung und Freude im Gesicht der Bundeskanzlerin Angela Merkel, als sie "ihrem"Kandidaten zur Wahl gratulierte.
Eine herzliche Umarmung folgte - was sie Wulff ins Ohr flüsterte, bleibt wohl geheim.
Der obligatorische Blumenstrauß für den Gewinner der Wahl durfte nicht fehlen.
Die Stimmabgabe der Kanzlerin im dritten Wahlgang.
Bundeskanzlerin Angela Merkel musste während der Wahl des neuen deutschen Bundespräsidenten politisch einen herben Schlag hinnehmen: Auch im zweiten Wahldurchgang gelang es dem Koalitionskandidaten Christian Wulff nicht, die benötigte Stimmenmehrheit zu erreichen. Das Gesicht der Kanzlerin sah nach Verkündung der Ergebnisse des zweiten Wahldurchganges alles andere als entspannt aus.
Szene nach Bekanntgabe des Ergebnisses des zweiten Wahldurchganges: Sieht man hier schon Schuldzuweisungen im konservativen Lager?
Die Kanzlerin hatte nach dem zweiten Wahlgang Worte an die CDU/CSU-Fraktion gerichtet. "Ich habe eine herzliche Bitte: Lassen Sie uns im dritten Wahlgang ein kraftvolles Symbol abgeben", sagte die CDU-Vorsitzende nach Angaben von Teilnehmern.
Christian Wulff und Angela Merkel mussten im dritten Wahlgang "nur noch" die einfache Stimmenmehrheit erreichen.
Konservative Führungskräfte versammelt: CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe und Bundeskanzlerin Angela Merkel, Arbeitsministerin von der Leyen (hinten links), noch NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (rechts) besprachen die Lage nach Verkündung der Ergebnisse des zweiten Wahlganges.
Bei Abgabe ihrer Stimme im zweiten Durchgang drückte das Gesicht der Kanzlerin noch Zuversicht aus.
Merkel hatte im ersten Wahlgang bei der Bundespräsidentenwahl eine schmerzliche Niederlage erlitten.
Der Moment der Wahrheit nach dem ersten Wahlgang. Als der Bundestagspräsident das Ergebnis bekanntgab, blieb Merkel zunächst regungslos sitzen, nach drei Sekunden Stille applaudierte sie tapfer. Wulff schloss die Augen.
CSU-Chef Horst Seehofer sah alles andere als begeistert aus. In Reihe zwei warfen sich die Minister Annette Schavan und Wolfgang Schäuble ernste Blicke zu.
Nun beginnt das Aufarbeiten. Was gerade im Kopf der Kanzlerin und ihres Kandidaten vor sich ging, wird ihr Geheimnis bleiben.
Später wird Merkel an den Verantwortungssinn der Delegierten appellieren.
Anschließend beriet sich Merkel mit Größen ihrer Partei. Vor ihr Fraktionschef Volker Kauder, daneben hatten sich Generalsekretär Hermann Gröhe und Bundestagspräsident Norbert Lammert postiert.