Nato-Einsatz Merkel lehnt weitere deutsche Truppen in Afghanistan ab

Berlin · In Afghanistan werden die Taliban wieder stärker. Die Nato will deshalb ihre Truppenstärke erhöhen. Kanzlerin Merkel will momentan aber keine weiteren deutschen Soldaten nach Afghanistan schicken.

"Ich warte jetzt mal auf die Entscheidungen und glaube nicht, dass wir sozusagen an erster Stelle stehen, um unsere Kapazitäten dort zu erhöhen", sagte sie am Donnerstag in Berlin bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. "Vielmehr müssen wir dafür Sorge tragen, dass die Durchhaltefähigkeit oder die Stabilität im Norden weiter gegeben ist und da auch eine berechenbare Operation daraus wird", sagte Merkel. "Insofern sehe ich uns da nicht in der ersten Reihe und habe jetzt keine konkreten Pläne."

Deutschland und die anderen Nato-Staaten sehen sich mit Forderungen nach zusätzlichen Truppen für Afghanistan konfrontiert. Eine politische Entscheidung solle bereits in den kommenden Wochen getroffen werden. Hintergrund ist das schnelle Erstarken der radikalislamischen Taliban. Die afghanische Regierung kontrolliert nach Militärangaben nur noch 60 Prozent des Landes. Die afghanische Armee ist überfordert.

Im Rahmen der Unterstützungsmission "Resolute Support" sind die Nato und ihre Partner derzeit mit rund 13.500 Soldaten in Afghanistan. Deutschland ist mit 980 Soldaten beteiligt.

(dpa)
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