"Die Distanz ist durchaus gewahrt" Merkel weist Kritik an Abendessen zurück

Berlin (RPO). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Kritik an einem Abendessen im Bundeskanzleramt für Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann zurückgewiesen. Sie sei jemand, dem es wichtig sei, "Gruppen zusammen zu bringen". Die nötige Distanz zu Ackermann sei gewahrt.

Die Schönen und Reichen der Ackermann-Party
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Sie verstehe zwar kritische Nachfragen nach einer zu engen Beziehung zwischen Politik und Wirtschaft, sagte Merkel am Mittwoch dem Fernsehsender N24. Bei dem Thema "muss man sensibel sein".

"Aber die Distanz ist durchaus gewahrt, wie man auch sieht an manchen kritischen Anmerkungen, die ich auch zu Herrn Ackermann mache", hob Merkel hervor.

Die Bundesregierung werde zu dem Thema am Mittwoch im Haushaltsausschuss "umfassend Bericht erstatten", sagte Merkel. Die Bundeskanzlerin hob hervor, dass die Veranstaltung zwar im Umfeld des 60. Geburtstags von Ackermann stattgefunden habe, keineswegs jedoch eine Geburtstagsfeier gewesen sei.

Ziel des Essens seien "Gespräche zwischen Wirtschaft, Kultur, Bildung, Forschung" gewesen. "Ich bin jemand, der immer versucht, auch Gruppen, die normalerweise nicht zusammen kommen, zusammen zu bringen", sagte Merkel.

Ackermann hatte kürzlich im ZDF berichtet, die Kanzlerin habe ihm damals angeboten, 30 Gäste ins Kanzleramt einzuladen. Laut Recherchen des ARD-Politmagazins "Report Mainz" wurde für diesen Anlass allein externes Servicepersonal für rund 2100 Euro engagiert.

Die genauen Kosten des Abendessens konnten laut Bericht nicht ermittelt werden. Das Kanzleramt hatte bereits im April auf eine Anfrage mitgeteilt, dass Merkel den Geburtstag Ackermanns zum Anlass genommen habe, ein Abendessen mit Vertretern aus Wirtschaft und Gesellschaft auszurichten.

(AFP/csi)
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