AKW-Sicherheit Merkel will mit Länderchefs beraten

Berlin (RPO). Bundeskanzlerin Angela Merkel will voraussichtlich am kommenden Dienstag mit den Ministerpräsidenten der Länder mit Atomkraftwerken über mögliche Lehren aus dem schweren Nuklear-Unfall in Japan beraten. Forderungen nach einer raschen Rücknahme der Laufzeitverlängerung für deutsche AKWs erteilte die Kanzlerin eine Absage.

12. März: Erste Explosion im AKW Fukushima-Daiichi
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Es müsse überlegt werden, was Deutschland aus den Ereignissen in Japan lernen könne, sagte Merkel am Sonntagabend im ARD-Fernsehen. Es müsse dabei auch über eine "Sicherheitüberprüfung" der deutschen Kernkraftwerke geredet werden.

Merkel betonte aber erneut, deutsche Atomkraftwerke seien sicher. In den vergangenen Jahren seien die Sicherheitsstandards wiederholt erhöht worden, zuletzt im Zuge der Laufzeitverlängerung. Auch habe es Nachrüstungen gegeben. "Ich kann heute nicht erkennen, dass unsere Kernkraftwerke nicht sicher sind, sonst müsste ich ja mit meinem Amtseid sie sofort abschalten", sagte Merkel. Das gelte auch für die älteren Atomkraftwerke: Wären diese unsicher, dann dürften sie "keinen weiteren Tag laufen".

Diskussionen über eine Rücknahme der von Schwarz-Gelb beschlossenen Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke erteilte Merkel eine Absage: Es müsse jetzt zunächst "in Ruhe beraten" werden, was die Lehren aus Japan seien. Auch dürften jetzt nicht die Ängste der Menschen durch "politische Streitigkeiten" über die Nutzung der Atomkraft geschürt werden. Es müsse aber überlegt werden, wie der Übergang hin zu einem "Zeitalter" der erneuerbaren Energien "vielleicht beschleunigt" werden könne. So gebe es beispielsweise Probleme beim Verlegen von Leitungen, die für die Entwicklung der Windkraft wichtig seien.

(AFP/pst)
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