Fotos Merkels Rede vor dem US-Kongress
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den USA am Dienstag für ihren Beitrag zur deutschen Einheit gedankt.
"Wir Deutschen wissen, wieviel wir Ihnen verdanken", sagte Merkel am Dienstag vor dem US-Kongress in Washington. Ihr Dank gelte den 16 Millionen in Deutschland über die Jahrzehnte stationierten Soldaten und Diplomaten, ohne die die "Überwindung der Teilung unmöglich gewesen wäre", sagte Merkel, deren Rede vor beiden Kammern des Kongresses in Washington immer wieder von Applaus unterbrochen wurde.
Vor dem Mauerfall seien die USA für sie das "Land der Unerreichbaren" gewesen, sagte die Bundeskanzlerin. "Niemals werden wir den ersten Blick auf den Pazifischen Ozean vergessen", erinnerte sie sich an ihre erste Reise in die Vereinigten Staaten im Jahr 1990 in Begleitung ihres Ehemanns.
Mit scharfen Worten äußerte sich Merkel zum Konflikt über das iranische Atomprogramm. "Eine Atombombe in der Hand des iranischen Präsidenten, der den Holocaust leugnet und Israel das Existenzrecht abspricht, darf es nicht geben", sagte die CDU-Chefin.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor dem US-Kongress zur Schaffung einer globalen Wirtschafts- und Finanzordnung aufgerufen. "Der Beinahe-Zusammenbruch der internationalen Finanzmärkte hat gezeigt, was passiert, wenn es diese Ordnung nicht gibt", sagte sie.
"Ohne eine weltweite Bindung durch Transparenz und Kontrolle kommt es nicht zu einem Gewinn an Freiheit, sondern vielmehr zu einem Missbrauch an Freiheit und damit zu Instabilität", mahnte Merkel. Die internationale Politik müsse nachhaltiger werden und dürfe nicht der Versuchung des Protektionismus erliegen.
US-Vizepräsident Joe Biden gefiel Merkels Rede.
Unmittelbar nach Merkels Rede beglückwünschte er sie zu der Anspache.
Auch Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses, gratulierte der Kanzlerin.
Die Kanzlerin bahnte sich nach der Anspache den Weg durch die Menge und schüttelte dabei noch zahlreiche Hände.
Zuvor hatte sich Merkel mit US-Präsident Barack Obama getroffen. Merkel sei eine "außerordentliche Führerin", sagte Obama zu Beginn des Treffens in Washington und hob Merkels Engagement im Kampf gegen den Klimawandel hervor.
Auch in Wirtschaftsfragen und der Atomwaffenpolitik habe er Merkel immer als als "energisch" empfunden, sagte Obama. Sie habe eine "starke Vision", wie diese Themen vorangebracht werden könnten. "Ich freue mich sehr, mit ihr als Partner zusammenzuarbeiten", erklärte der US-Präsident.