Grönland Merkels Reise zum ewigen Eis

Kangerlussuaq/Berlin (RPO). Bundeskanzlerin Angela Merkel ist für einen zweitägigen Aufenthalt nach Grönland gereist. Auf der größten Insel der Welt will sie sich über die Folgen des Klimawandels informieren.

Der neue Charme der Angela Merkel
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Foto: AP

Am Nachmittag ist Merkel begleitet von Umweltminister Sigmar Gabriel sowie von den Regierungschefs Dänemarks und Grönlands auf Grönland eingetroffen. Der Ausflug in die Region nördlich des Polarkreises ist die erste von mehreren Auslandsreisen der Kanzlerin, bei denen der Klimaschutz eine größere Rolle spielen wird.

Grönland gilt als eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Gebiete. Nach Untersuchungen der US-Weltraumbehörde NASA verliert die Insel derzeit 220 Quadratkilometer Eis pro Jahr - doppelt so viel wie noch 1996. Die Experten des Weltklimarats (IPCC) gehen davon aus, dass nur noch weniger als 15 Jahre bleiben, um das Abschmelzen des grönländischen Eisschilds zu verhindern.

Merkel wählte die mit 4500 Einwohnern drittgrößte Stadt Grönlands, Ilulissat, als Ausgangspunkt für ihre Erkundungen auf der Insel. In der Nähe des 250 Kilometer nördlich des Polarkreises gelegenen Orts befindet sich ein 40 Kilometer langer und sieben Kilometer breiter Eis-Fjord, der seit 2004 zum Weltnaturerbe gehört. In dem Gebiet liegt auch der Gletscher Sermeq Kujalleq, der mit einer Fließgeschwindigkeit von 20 Metern pro Tag zu den aktivsten Gletschern der Erde zählt.

Neben einer Bootsfahrt in den Eisfjord steht eine Hubschrauber-Rundreise auf dem Besuchs-Programm der Kanzlerin. Dabei wird sie am (morgigen) Freitag auf dem Eqi-Gletscher und in einem amerikanischen Forschungscamp Station machen.

Grönland ist mit einer Fläche von rund 2,2 Millionen Quadratkilometern mehr als sechs Mal so groß wie Deutschland. Knapp 85 Prozent der Insel sind von jahrtausendaltem Eis bedeckt. Der Eisschild ist bis zu 3.000 Meter dick. Seit 1953 gehört Grönland offiziell zu Dänemark, seit 1979 als autonomer Bestandteil des Königreichs.

Serie von Auslandsreisen in den nächsten Monaten

Bereits in der kommenden Woche wird die Kanzlerin für eine Woche China und Japan besuchen. Dabei wird sie auch als amtierende G-8-Präsidentin für ihre ehrgeizigen Klima-Ziele werben.

Japan löst Deutschland zum Jahreswechsel an der Spitze der Gruppe der acht wichtigsten Industrienationen ab. China gehört zu den fünf Schwellenländern, mit denen die G-8 in den nächsten Jahren eng zusammenarbeiten will.

Für den Herbst hat Merkel eine weitere Asien-Reise nach Indien, Malaysia und Singapur sowie eine Afrika-Reise geplant. Ende September wird sie zudem zur UN-Vollversammlung nach New York reisen.

(ap)
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