SPD-Politiker Michael Hartmann über die Drogensucht "In Wirklichkeit war ich tot"

Im Juli 2014 sorgte sein Fall für Aufsehen: Nun spricht der SPD-Politiker Michael Hartmann offen über seinen Absturz und Crystal Meth. Auslöser sei eine schwere psychische Krise gewesen.

Das ist der SPD-Politiker Michael Hartmann
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Sein Fall erschütterte das politische Berlin. Anfang Juli wurde publik, dass die Staatsanwaltschaft Berlin gegen den SPD-Abgeordneten Michael Hartmann (51) ermittelte. Der Vorwurf: Konsum der Partydroge Crystal Meth.

Umgehend trat Hartmann von seinem Posten als innenpolitischer Sprecher zurück, wenige Tage gestand er, "etwa einen Monat" eine geringe Menge der illegalen Droge "erworben und konsumiert zu haben". Im politischen Berlin ließ er sich nicht mehr blicken.

Schon damals liefert er in Ansätzen einige Erklärungen, was ihn in den Drogenkonsum getrieben hatte. Er habe gehofft, leistungsfähiger zu sein, erläuterte Hartmann.

Nun, etwa drei Monate später, macht Hartmann im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" reinen Tisch. Hartmann erinnert sich zurück an eine Zeit, die er als Lebenskrise schildert. Demnach litt er im Herbst 2013 unter einer schweren psychischen Krise. Er habe unter Arbeitssucht gelitten. "Morgens war ich meist der Erste, in Wirklichkeit war ich tot", so Hartmann.

Seine Probleme habe er sich damals nicht eingestanden. Er hätte in Kur gehen müssen. In einer Notlage habe er sich dann nach dem Tipp eines Bekannten auf die Droge eingelassen.

Heute mache er sich große Vorwürfe: "Ich habe einen Tsunami überlebt, den ich selbst verursacht habe."

(pst)
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