Mitten im US-Wahlkampf Bundesregierung überwies Millionen an Clinton-Stiftung

Düsseldorf · Auf der Spendenliste der Clinton-Stiftung tauchen auch Millionenbeträge des deutschen Bundesumweltministeriums auf. Mitten im US-Präsidentschaftswahlkampf ging das Geld ein. Versuchte das Ministerium, sich mit den Millionen politischen Einfluss zu erkaufen?

Hillary Clinton – US-Präsidentschaftskandidatin 2016
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Das ist Hillary Clinton

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Foto: afp, js

Mit einem Millionenbetrag hat das Bundesumweltministerium Projekte der Clinton Foundation unterstützt - der Stiftung der gleichnamigen Ex-US-Präsidententschaftskandidatin Hillary und deren Ehemann Bill. Auf der Webseite der Stiftung taucht das "BMU - Federal Ministry for the Environment" als Geldgeber auf. Dort ist angegeben, dass die Überweisung im dritten Quartal 2016 einging — also zu Hochzeiten des US-Wahlkampfes. Laut der Liste handelte es sich um einen Betrag zwischen einer und fünf Millionen US-Dollar.

Wie die "Welt" berichtet, handele es sich laut Umweltministerium um "Finanzierungen im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI)". Das Geld aus Deutschland diente demnach der "Unterstützung von Forst- und Landschaftsrenaturierung in Ostafrika". Das Projekt werde von der Clinton-Stiftung in Kenia und Äthiopien durchgeführt, hieß es aus dem Ministerium.

Bei einem zweiten Projekt war das Bundesumweltministerium ebenfalls finanziell beteiligt. Dabei gehe es laut Ministerium um die "Wiederherstellung von Waldökosystemen" in Indien, Kenia, El Salvador, Mexiko, Vietnam, Uganda und Peru. Wie ein Sprecher des Ministeriums der "Welt" sagte, seien die Erfahrungen mit der Stiftung postiv, es sei zu keinen Beanstandungen gekommen.

Die Clinton-Stiftung engagiert sich unter anderem für Klimaschutz, medizinische Versorgung, Frauenrechte und Entwicklungshilfe. Während des US-Wahlkampfes hatte die Stiftung immer wieder zu Diskussionen geführt: Haben einige Spender in der Hoffnung auf einen politischen Gefallen besonders großzügig in die Stiftungskasse eingezahlt? Das Umweltministerium zumindest bestreitet das in der "Welt": Man nehme "grundsätzlich keine Spenden vor".

(mre)
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