Terrorverdacht Spezialkräfte nehmen zwei Männer in München fest

München · Nach der Festnahme von zwei möglichen Terrorverdächtigen im Großraum München laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Im Laufe des Tages soll entschieden werden, ob die beiden Männer dem Haftrichter vorgeführt werden oder wieder auf freien Fuß kommen.

 Die Verdächtigen wurden laut LKA am Donnerstag festgenommen

Die Verdächtigen wurden laut LKA am Donnerstag festgenommen

Foto: dpa, mb htf mov wst

Das teilte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch von der zuständigen Staatsanwaltschaft München I mit. Er bestätigte Informationen der "Süddeutschen Zeitung", wonach es Hinweise aus Sicherheitskreisen gegeben hatte, die Männer könnten in Kontakt zu Mitgliedern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) stehen.

Wegen möglicher Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat waren die beiden Verdächtigen am Donnerstag in der Münchner Innenstadt und im Raum Fürstenfeldbruck festgenommen worden. Nach Angaben des bayerischen Landeskriminalamtes wurden die Männer - ein 29 Jahre alter Nigerianer und ein 46 Jahre alter Mann aus dem Irak - von Spezialkräften vorsorglich festgesetzt. Der Staatsschutz wurde eingeschaltet.

"Keine konkrete Gefährdung für die Bevölkerung"

"Eine konkrete Gefährdung für die Bevölkerung lag nach jetzigem Kenntnisstand nicht vor", hieß es in der knappen Mitteilung des Landeskriminalamtes vom Abend. Auch seien zunächst keine verdächtigen Gegenstände gefunden worden.

Ein bei den bayerischen Sicherheitsbehörden eingegangener Hinweis hatte die Ermittler auf die Spur der beiden Männer gebracht. Sofort seien "umfangreiche Ermittlungsmaßnahmen" eingeleitet worden. Sie hätten einen konkreten Verdacht zunächst aber weder bestätigen noch entkräften können. Um eine mögliche Gefährdung auszuschließen, habe man sich zur Festnahme der beiden Männer entschlossen, hieß es.

Erst an Silvester hatte ein Terroralarm in München für Aufregung gesorgt. Wegen eines angeblich drohenden Anschlags islamistischer Attentäter wurden zwei Bahnhöfe in der Landeshauptstadt geräumt, ein Großaufgebot an Einsatzkräften war im Einsatz. Zuvor war eine Warnung mit sieben konkreten Namen mutmaßlicher Attentäter eingegangen. Doch zu den Namen konnten die Fahnder keine passenden Personen ermitteln.

Die Staatsanwaltschaft München I stellte ihre Ermittlungen zu dem Terrorverdacht schließlich ein. Es sei nicht möglich gewesen, die von den Sicherheitsbehörden mitgeteilten Namen von Terrorverdächtigen tatsächlichen Personen zuzuordnen. Die Erkenntnisse reichten nicht aus, um Anklage zu erheben.

(crwo/dpa)
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