Nach Bundesparteitag in Köln Grüne kritisieren AfD-Wahlprogramm als rückwärtsgewandt

Düsseldorf · Die AfD will zurück zu einer nationalen Währung und dass weniger Ausländer nach Deutschland kommen. Scharfe Kritik an dem gerade beschlossenen Wahlprogramm der rechtspopulistischen Partei kommt von den Grünen.

 Der AfD-Bundesvorstand singt zum Abschluss des Parteitags in Köln die Nationalhymne.

Der AfD-Bundesvorstand singt zum Abschluss des Parteitags in Köln die Nationalhymne.

Foto: dpa, ve gfh

"Mit ihrem Bundestagswahlprogramm hat die AfD wieder klar gemacht, in welche Richtung Deutschland nach ihrem Willen gehen soll: Rückwärts", sagte Grünen-Chef Cem Özdemir unserer Redaktion. Im AfD-Programm würden der Klimawandel geleugnet, Alleinerziehende ausgegrenzt, die Rechte von Frauen eingeschränkt und eine antieuropäische Abschottungspolitik beschworen. Tatsächlich bedeute der Verlust Europas aber den Verlust von Frieden, Stabilität und Wohlstand, betonte Özdemir.

Die AfD hatte bei dem von Protesten begleiteten Parteitag ihr Programm für die Bundestagswahl im September beschlossen. Darin spricht sich die Partei gegen eine "ungeregelte Massenimmigration in unser Land und in unsere Sozialsysteme" aus. Deutschland solle den Euro-Raum verlassen. Für die Wiedereinführung der D-Mark müssten rechtzeitig Vorkehrungen getroffen werden. Familien sollten gestärkt werden.

Parteitag der AfD in Köln 2017: Das sind die Bilder der Demos
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Demonstrationen gegen Bundesparteitag der AfD in Köln

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Foto: Arton Krasniqi

Die AfD zieht zudem mit einem nationalkonservativ ausgerichteten Spitzenduo in den Bundestagswahlkampf: Der Parteitag kürte den Vizevorsitzenden Alexander Gauland mit starkem Rückhalt im rechtsnationalen Lager sowie Vorstandsmitglied Alice Weidel zum Top-Tandem für den Wahlkampf.

Parteichefin Frauke Petry dagegen geht geschwächt aus dem Parteitag hervor: Sie scheiterte in Köln mit dem Versuch, die Partei auf einen „realpolitischen“ Kurs einzuschwören.

(RP)
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