Nach Vorschlag der SPD Auch CSU offen für Begrenzung von Managergehältern

München · Die CSU steht den Plänen einer Begrenzung der Managergehälter aufgeschlossen gegenüber. Der von der SPD vorgeschlagene Gesetzentwurf liege der Union bislang jedoch noch nicht vor.

 Gerda Hasselfeldt ist CSU-Landesgruppenchefin im Deutschen Bundestag.

Gerda Hasselfeldt ist CSU-Landesgruppenchefin im Deutschen Bundestag.

Foto: Marco Urban

Gegenüber der "Passauer Neuen Presse" sagte CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt, die CSU werde prüfen, ob durch den Vorschlag Gehaltsexessen Einhalt geboten werden könne. "Mehr Transparenz oder die Begrenzung der steuerlichen Abzugsfährigkeit sind diskussionswürdige Ansätze", sagte Hasselfeldt. "Es ist Bürgerinnen und Bürgern nicht vermittelbar und auch in einer sozialen Marktwirtschaft nicht angemessen, wenn ein Manager das Hundertfache eines Durchschnittsverdieners im gleichen Konzern bekommt", sagte sie.

Die Sozialdemokraten hatten am Mittwoch einen Gesetzentwurf zur Begrenzung von Managergehältern vorgelegt. Er sieht unter anderem vor, dass die steuerliche Absetzbarkeit bei variablen Gehaltsbestandteilen auf jeweils 500.000 Euro begrenzt werden soll. In manchen Vorstandsetagen schienen Maß und Mitte verloren gegangen zu sein, erklärte SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann. Eine Neiddebatte gegen Manager wolle die SPD nicht führen.

Aus der Union kamen unterschiedliche Stimmen. "Ich halte das für richtig und denke, dass wir da zu einem parteiübergreifenden Konsens kommen werden", erklärte Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU).
Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs, lehnte den Plan der SPD dagegen ab.

Finanzstaatssekretär Jens Spahn (CDU) bot der SPD derweil an, schnell ein gemeinsames Gesetz zur Regulierung von Mangergehältern auf den Weg zu bringen. "Union und SPD haben im Koalitionsvertrag vereinbart, dass die Eigentümer der Unternehmen in der Hauptversammlung über die Vergütung ihrer Manager entscheiden sollen", sagte Spahn dem "Handelsblatt". "Das können wir morgen im Bundestag beschließen."

Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, hatte sich bereits am Wochenende gegen gesetzliche Regelungen zu Managergehältern gewandt. "Einzelfälle sind kein Grund, neue Gesetze zu erlassen und damit Tausende unproblematische Gehaltsverträge in Mithaftung zu nehmen", sagte Kempf dem "Spiegel".

(maxk/KNA)
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