Langzeittest am Flughafen Hamburg Nacktscanner bisher nicht praxistauglich

Düsseldorf (RPO). Seit September 2010 stehen am Flughafen Fuhlsbüttel in Hamburg zwei sogenannte Nacktscanner. Im Zuge der Terrorabwehr an Flughäfen sollen die Geräte Waffen und gefährliche Substanzen bei Passagieren aufspüren. Der Testlauf in Hamburg sollte im März enden. Aufgrund diverser "Kinderkrankheiten" wird die Testphase nun bis Juli verlängert, aber schon jetzt ist offenbar klar, dass die Kabinen im Alltag eher unbrauchbar sind.

2010: De Maiziere testet Körperscanner
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2010: De Maiziere testet Körperscanner

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Schon als der ehemalige Innenminister Thomas de Maizière (CDU) im September als erster durch das Gerät geschleust wurde, hieß es, dass mit Kinderkrankheiten im Laufe des Tests zu rechnen sei. Einem Bericht von "Welt Online" zufolge ist genau das auch der Grund für die Verlängerung der Testphase. Denn das Gerät sieht demnach zum Beispiel in dicken Bügelfalten eine Gefahr. Auch größere Schweißflecken kann der Scanner nicht einordnen und meldet sich.

"Der Scanner findet alles. Das Problem ist nur, dass er noch nicht gut zwischen gefährlichen und ungefährlichen Gegenständen unterscheiden kann", sagte der Sprecher des Bundesinnenministeriums Markus Beyer gegenüber "Welt Online".

Somit müssten nun doch wieder sehr viele Passagiere von Hand und mit Metalldetektoren untersucht werden und der Aufwand der Kontrollen sei damit nach wie vor sehr hoch.

Angeblich kommt nun in den nächsten vier Monaten eine neue Software zum Einsatz, die die Bügelfalten und Transpirationsflecken erkennen kann. Das neue Programm soll die Funktionsweise des Scanners nicht verändern — nur deutlicher aufzeigen, ob etwas wirklich gefährlich ist.

(felt/csi)
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