Kommentar Neue Bundeswehr

Berlin (RP). Welche Streitkräfte braucht Deutschland, um bei zukünftigen Gefahren ausreichend gewappnet zu sein? Diese Debatte ist bislang zu kurz gekommen nach der Ankündigung, aus Milliarden-Sparzwängen heraus die Bundeswehr rigoros dezimieren zu wollen.

Juli 2010: Guttenbergs Überraschungsbesuch in Kundus
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Auch am Montag ging es wieder vorrangig um die beste Taktik bei diesem Schrumpfungsprozess: Scheibchenweise entledigt sich Verteidigungsminister zu Guttenberg zum Beispiel der Wehrpflicht und stellt vorsichtshalber ihre Aussetzung statt die direkte Abschaffung in Aussicht, was manche Kritiker besänftigen könnte.

Der Minister weiß, dass der Gegenwind moderat ausfallen könnte. Denn bei seinen Sparplänen nutzt ihm das breite Desinteresse der Deutschen an der Bundeswehr. Wohl deshalb positionieren sich auch CDU und CSU nicht entschlossen genug, obwohl sie die Wehrpflicht doch immer als unantastbar betrachtet hatten.

Unabhängig davon sickert viel darüber durch, wo überall in der Armee der Rotstift angesetzt werden soll, nichts jedoch dazu, was die Bundeswehr moderner und ihre verunsicherten Soldaten und zivilen Mitarbeiter zufriedener machen könnte. Nachdem der Minister nun seine Sparmodelle auf den Tisch gelegt hat, ist ein Signal in diese Richtung überfällig.

(RP)
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