Energiewende Neuer Koalitionskrach über Netzausbau

Düsseldorf · In Berlin droht ein neuer Streit um die Energiewende. CSU-Chef Horst Seehofer hat im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" gefordert, im Bund noch einmal komplett neu über den Bau zusätzlicher Stromtrassen für die Energiewende zu verhandeln. Kritik an dieser Idee kommt von der nordrhein-westfälischen Landesregierung.

 Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD).

Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD).

Foto: Bauer

In Berlin droht ein neuer Streit um die Energiewende. CSU-Chef Horst Seehofer hat im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" gefordert, im Bund noch einmal komplett neu über den Bau zusätzlicher Stromtrassen für die Energiewende zu verhandeln. Kritik an dieser Idee kommt von der nordrhein-westfälischen Landesregierung.

Der Ausbau der Stromtrassen gilt als wesentliches Element, der Energiewende. Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) reagierte verärgert. "Herrn Seehofer muss jemand mal den Stecker ziehen. Eine deutsche Energiewende verträgt keine bayrischen Alleingänge", sagte Duin.

Es könne nicht sein, dass in NRW Kraftwerke aus Wirtschaftlichkeitsgründen abgeschaltet werden müssten, während in Bayern Kraftwerke neu gebaut würden. Der Netzausbau sei die richtige Antwort für die Versorgungssicherheit im ganzen Land. "Es wird endlich Zeit, dass volkswirtschaftliche Vernunft die Energiewende gestaltet und nicht lokales oder ideologisches ,Wünsch Dir was", sagte Duin. Das Thema soll beim kommenden Koalitionsausschuss zwischen Union und SPD in Berlin beraten werden.

(RP)
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