NRW-Ministerpräsident Laschet kritisiert Islam-Debatte

Bielefeld · NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hält die von CSU-Chef und Bundesinnenminister Horst Seehofer losgetretene Islam-Debatte in Deutschland für künstlich und kontraproduktiv.

 Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet.

Foto: dpa, fg htf

"Die Bürger erwarten jetzt Problemlösungen, nicht künstlich angezettelte theoretische Interviewdebatten", sagte Laschet der "Neuen Westfälischen".

"Wenn vier Millionen Muslime in Deutschland leben, sind sie offenkundig Teil unserer Gesellschaft", ergänzte der CDU-Politiker, der auch stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei ist. Die Debatte über den Islam gehe völlig an den praktischen Erfahrungen vorbei, die Bürger Tag für Tag machten.

Auch wenn viele Beobachter die Islam-Debatte im Zusammenhang mit dem beginnenden bayerischen Landtagswahlkampf sähen, glaube er nicht, dass man damit in Wahlkämpfen mobilisieren könne, betonte Laschet weiter.

Die Stimmung anzuheizen und Menschen nach ihrer Religion zu beurteilen, sei falsch und nutze am Ende nur den Falschen: "Die Frage ist doch: Gewinnst du Wahlen, indem du Aufreger-Themen benennst, ohne aber etwas zu ändern? Erfolgreiche Politik löst Probleme und dient dem Zusammenhalt einer Gesellschaft."

(csr)
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