Landesparteitag wählt neuen Vorstand NRW-Piraten kämpfen mit der Technik

Augf ihrem dritten NRW-Parteitag geben sich die Piraten wie gewohnt unorthodox und spaßig. Doch sorgten in Dortmund andere Dinge für Ärger. Die Palette reichte von ungeordneten Finanzen bis zur störrischen Technik.

 Sven Sladek wurde in Dortmund zum neuen Landesvorsitzenden gewählt.

Sven Sladek wurde in Dortmund zum neuen Landesvorsitzenden gewählt.

Foto: dpa, Henning Kaiser

Es hat so einiges bei den nordrhein-westfälischen Piraten nicht funktioniert. "Kann die Technik mal bitte" - das war die häufigste Frage zu Beginn des Parteitags am Samstag in Dortmund. Ausgefallene Mikrofone und nicht funktionierende Bildtechnik mussten ausgerechnet bei der Partei repariert werden, deren Mitglieder als "Techniknerds" und "Internetfreaks" angesehen werden.

Auch parteiintern gibt es Probleme, denn die Landesschatzmeisterin Nadine Krämer wurde nicht entlastet. Das hatten die Rechnungsprüfer empfohlen, weil keine Unterlagen für 2011 vorlagen.

"Wir sind anders" sagte Sven Sladek, der mit 56,7 Prozent der Stimmen zum neuen Parteivorsitzenden gewählt wurde. Dieses "Anders-sein" kultivieren die Piraten längst, denn auch beim dritten Parteitag in diesem Jahr hüpften einige der knapp 490 anwesenden NRW-Piraten in das bunte Bällebad unter einem Sonnenschirm. Mit dem Motto "Harmonie und yeah" lockte nebenan die "AG Flausch" - mit diesem Begriff wird liebevolle Zuneigung bei Twitter ausgedrückt.

Trotz basisdemokratischer Diskussion über das Abstimmungsverfahren und die Größe des neuen Vorstands, war der Tagesordnungspunkt "Wahl des Landesvorstands" schon nach zwei Stunden erreicht. "Haut rein und wählt gute Leute", erklärte der Versammlungsleiter. Neben Sven Sladek als neuen Kapitän der NRW-Piraten müssen fünf weitere Positionen im Vorstand besetzt werden.

Im Licht der Bildschirme von Notebooks und Tablets saßen die Mitglieder im abgedunkelten Saal des Dietrich-Keuning-Hauses. Oft leuchteten Websiten der Partei oder von Twitter auf. Den Dienst für kurze Meldungen nutzt die Piratenpartei nach eigenen Angaben als "Flurfunk". So überrascht es nicht, dass auch die Technik um Hilfe bitten musste: Gesucht wurden Mehrfachsteckdosen, um die Akkus wiederaufzuladen. Denn der Parteitag wird am Sonntag fortgesetzt.

(lnw)
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