Debatte um Kanzlergehalt Nur jeder vierte Deutsche findet Gehalt zu niedrig

München · Peer Steinbrück hat mit der Debatte über das Kanzlergehalt offenbar den Nerv der Bevölkerung verfehlt. Nicht einmal einer von vier Deutschen stimmt der Aussage des SPD-Kanzlerkandidaten zu, der Bundeskanzler verdiene zu wenig.

SPD kürt Steinbrück
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Dies geht aus Sonntag veröffentlichten repräsentativen Umfrageergebnissen des Instituts Emnid im Auftrag des Magazins "Focus" hervor. Damit verliert Steinbrück weiter an Rückendeckung, nachdem bereits führende Grünen-Politiker auf Distanz gegangen waren.

Der Umfrage zufolge stimmten etwa drei von vier Deutschen Steinbrücks Auffassung nicht zu. Emnid befragte am vergangenen Mittwoch und Donnerstag mehr als 1.000 Bundesbürger. Auch der SPD-Landesvorsitzende von Schleswig-Holstein, Ralf Stegner, räumte ein, dass niemand in der SPD die von Steinbrück angestoßene Debatte gut gefunden habe. Vor der im Herbst anstehenden Bundestagswahl konstatierte er: "Grundsätzlich haben wir noch nicht die Form, die wir brauchen."

Steinbrück verteidigt Position

Unterdessen hat Peer Steinbrück seine Bemerkung verteidigt, dass ein Bundeskanzler in Deutschland zu wenig Geld verdiene. Im Interview mit dem "Tagesspiegel am Sonntag" sagte Steinbrück, er habe "mitnichten gefordert, das Kanzlergehalt zu erhöhen, wie es zu lesen und hören war". Manche Kritik habe daher "etwas moniert, was ich so gar nicht gesagt habe". Er habe nur auf vergleichbare Positionen in der Gesellschaft und die große Verantwortung hingewiesen. "Diese Wahrheit werde ich nicht verschweigen, auch nicht als Kanzlerkandidat", bekräftigte der 65-Jährige.

(APD/reuters)
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