Starker Mitgliederschwund Parteien in NRW schrumpfen

Düsseldorf · Die meisten Parteien in Nordrhein-Westfalen schrumpfen. Der Mitgliederschwund bei CDU, SPD, FDP und Linkspartei ist dabei teilweise deutlich und schmerzhaft. Nur die Grünen und die noch neue Piratenpartei legen zu. Die Entwicklung in NRW entspricht dem Trend der Bundesparteien.

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Foto: Hans-Peter Reichartz

Die NRW-CDU mit Bundesumweltminister Norbert Röttgen als Landeschef verlor im vergangenen Jahr 5289 Mitglieder. Zum Jahreswechsel gehörten ihr damit noch 150 257 Menschen an. Trotz dieses Rückgangs um 3,4 Prozent bleibt die NRW-CDU stärkster Landesverband, wie Generalsekretär Oliver Wittke betont. Es seien im vergangenen Jahr auch immerhin deutlich weniger Leute ausgetreten als 2010. Und die Zahl von knapp 3000 Neueintritten 2011 - auch als Folge einer Werbekampagne ab Juni 2011 - sei ein erfreuliches Signal.

Die Sozialdemokraten verloren ebenfalls vierstellig: Nach den jüngsten Zahlen kehrten im bevölkerungsreichsten Bundesland rund 3000 Menschen dem SPD-Landesverband innerhalb von knapp einem Jahr den Rücken. Ein Minus von 2,2 Prozent. Die von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft geführte NRW-Partei kommt nun auf 131 000 Mitglieder.

4,9 Prozent Mitgliederzuwachs bei den Grünen

Der grüne Regierungspartner kann sich dagegen über ein Plus von 600 Mitgliedern - oder 4,9 Prozent - freuen. Aktueller Stand ist 12.535. Im Februar 2011 zählte die Partei noch 11.923 Mitglieder. Damit nähern sich die Grünen ganz allmählich den Liberalen an. Die NRW-FDP hatte zum letzten Stichtag Ende 2011 knapp 15.850 Mitglieder - 900 weniger als ein Jahr zuvor. Das ist ein Verlust von knapp 5,4 Prozent. Im Langfrist-Vergleich ergebe sich aber ein Zuwachs, betont Sprecher Moritz Kracht. Denn vor zehn Jahren hatten die Liberalen erst 15.000 Mitglieder in NRW.

Die Linken, die seit 2010 im Düsseldorfer Landtag vertreten sind, haben ebenfalls spürbar Federn gelassen. Von rund 8800 Parteigenossen Anfang 2011 sind aktuell gut 8000 geblieben. Rund neun Prozent haben der Partei den Rücken gekehrt. So mancher Linke soll dabei zu den Piraten übergelaufen sein, die sich als Politneulinge über satten Zuwachs freuen.

Zum Jahreswechsel 2010/2011 kamen die Piraten auf bescheidene 1900 Mitglieder, derzeit sind es schon mehr als 3300 - ein Plus von gut 70 Prozent. Sie haben dabei auch von dem Erfolg der Piraten im September in Berlin profitiert, die dort erstmals in ein Landesparlament einzogen.

(lnw)
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