"Pegida"-Märsche Rangeleien bei Demonstrationen von Islamkritikern

Dresden/Frankfurt · Obwohl die Teilnehmer an den montäglichen Spaziergängen der "Pegida" und ihrer Ableger stetig sinkt, ist es bei Veranstaltungen von Islamkritikern in mehreren Städten zu kleineren Rangeleien und Auseinandersetzungen gekommen.

"Dügida"-Demo 23. Februar 2015: Rangeleien im Hauptbahnhof Düsseldorf
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"Dügida"-Demo 23. Februar 2015: Rangeleien im Hauptbahnhof Düsseldorf

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Foto: Endermann, Andreas

In Frankfurt am Main standen am Montagabend rund 1000 Gegendemonstranten etwa 60 "Pegida"-Anhängern gegenüber. Nach Angaben der Polizei wurden Beamte mit Flaschen, Eiern und Farbbeuteln beworfen. Sechs Gegendemonstranten seien vorläufig festgenommen, zwei Polizisten durch Gegenstände und Faustschläge leicht verletzt worden. Nach Angaben eines Protestbündnisses wurden auch Demonstranten verletzt, die Polizei bestätigte dies in der Nacht zum Dienstag zunächst nicht. Auch in Leipzig und Hannover gab es Konfrontationen.

In der niedersächsischen Landeshauptstadt hätten Gegendemonstranten einige Unterstützer des örtlichen "Pegida"-Ablegers "Hagida" angegriffen, berichtete die Polizei. Ein Opfer werde in einer Klinik behandelt. Die Polizei setzte nach eigenen Angaben Pfefferspray ein, ein Beamter wurde leicht verletzt. Genaue Zahlen zu Festnahmen und Verletzten sollten am Dienstag bekanntgegeben werden.

Rangeleien auch in Leipzig

Zu Rangeleien kam es in Leipzig, drei Polizisten wurden verletzt. Dort hielt sich die Zahl der "Legida"-Anhänger und ihrer Gegner, die mit Trillerpfeifen und "Nazis raus"-Rufen protestierten, mit jeweils mehreren Hundert Menschen in etwa die Waage. Die Polizei versuchte mit rund 1500 Beamten, die Lager zu trennen. Entlang der Demonstrationsroute kam es dennoch zu Blockaden.

Die Leipziger Polizei registrierte etwa ein Dutzend Straftaten, etwa Körperverletzungen und Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz. Vereinzelt flogen Flaschen und Böller. Im Großen und Ganzen sei der Protest aber friedlich verlaufen, hieß es. Festnahmen gab es keine.

Die größte Veranstaltung gab es in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden, wo sich nach Polizeiangaben etwa 4800 Menschen dem 16. "Pegida-Abendspaziergang" anschlossen. Hauptredner der Auftaktkundgebung vor der Frauenkirche war der frühere Berliner Abgeordnete René Stadtkewitz von der rechtspopulistischen Partei "Die Freiheit", der den Islam als gewalttätige und intolerante "Ideologie" geißelte. Nicht weit entfernt demonstrierten rund 250 Menschen mit Bands und Musik für ein weltoffenes Dresden.

In Chemnitz gingen etwa 600 "Cegida"-Anhänger auf die Straße. Etwa 250 Gegendemonstranten traten für Toleranz und Weltoffenheit ein. Polizisten verhinderten, dass Gegendemonstranten den Aufzug der "Cegida"-Anhänger blockierten. Etwa 200 Einsatzkräfte waren vor Ort.

(dpa)
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