Pläne von Familienministerin Köhler "Pflegeteilzeit" findet Zuspruch in der Wirtschaft

Berlin (RPO). Für ihre Pläne, Berufstätigen die Pflege von Angehörigen künftig durch ein Teilzeitmodell zu erleichtern, hat Bundesfamilienministerin Kristina Köhler Zuspruch aus der Wirtschaft erhalten. "Die ersten Reaktionen, die ich von Unternehmen höre, sind positiv", sagte Köhler einem Zeitungsbericht zufolge.

Herzlicher Empfang für Kristina Köhler
9 Bilder

Herzlicher Empfang für Kristina Köhler

9 Bilder

"Denn gerade in Zeiten von Kurzarbeit und steigender Arbeitslosigkeit können solche Teilzeitmodelle im Interesse von Unternehmen und Beschäftigten sein", so Kköhler gegenüber der "Bild am Sonntag".

Köhler will die Wirtschaft gegen das Risiko absichern, dass ein Arbeitnehmer nach der Pflege-Phase aus dem Betrieb ausscheidet, ohne den zuviel erhaltenen Lohn abgearbeitet zu haben. "Hier müssen wir über intelligente Fondslösungen zur Absicherung dieser Risiken nachdenken", sagte die Ministerin. Ihr neues Modell bezeichnete die Ministerin in Anlehnung an die Altersteilzeit als "Pflegeteilzeit".

Die Pflegeteilzeit soll nach den Vorstellungen Köhlers wie die Altersteilzeit funktionieren - nur umgekehrt. Während der Zeit, in der jemand einen Angehörigen pflege, solle er 50 Prozent arbeiten. Damit keine finanziellen Engpässe entstehen, sollen aber 70 Prozent des bisherigen Gehalts gezahlt werden. Nach der Pflege-Phase arbeitet der Betreffende dann wieder voll, bekommt aber nur 80 Prozent Lohn.

"Dafür müssen wir das Pflegezeitgesetz ausbauen", sagte Köhler. Bislang könne ein Arbeitgeber höchstens ein halbes Jahr aus dem Beruf ausscheiden. 2,2 Millionen Deutsche seien pflegebedürftig, sagte die Ministerin. Zwei Drittel von ihnen würden in der Familie gepflegt.

(AFP/jre)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort