Niedrigster Wert seit März Piraten fallen weiter in der Wählergunst

Berlin · Wer steil aufsteigt, kann auch tief fallen. Die Piratenpartei hat den Scheitelpunkt ihres Erfolgs offenbar hinter sich. In einer Umfrage sank sie auf den niedrigsten Wert seit März und liegt nun bei acht Prozent.

Niedrigster Wert seit März: Piraten fallen weiter in der Wählergunst
Foto: dpa, Henning Kaiser

Die Partei verlor nach der am Sonntag veröffentlichten Emnid-Umfrage im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt. Ende März hatten die Piraten laut Emnid sieben Prozent erhalten. Ihren Höhenflug hatten sie im April mit zwölf Prozent.

Als einzige Partei legte in der aktuellen Umfrage für die "Bild am Sonntag" die SPD zu. Die Sozialdemokraten kämen demnach auf 31 Prozent (plus 1), wenn an diesem Sonntag Bundestagswahl gewesen wäre.

Die anderen Parteien behielten ihre Werte aus der Vorwoche. Die Union kommt auf 34 Prozent, ihr Koalitionspartner FDP zöge mit fünf Prozent knapp wieder in den Bundestag ein. Die Grünen bleiben bei 13 Prozent und die Linkspartei bei sechs Prozent. Emnid befragte vom 21. bis 27. Juni 2261 Wahlberechtigte.

Derweil hat die Piratenpartei in Nordrhein-Westfalen am Wochenende einen neuen Chef gekürt. Nun obliegt es Sven Sladek aus Soest, den aktuellen Trend zu stoppen. Der 41-Jährige erhielt am Samstag beim Landesparteitag in Dortmund 274 von 483 Stimmen und damit schwache 56,7 Prozent.

Der Software-Fachmann setzte sich im ersten Wahlgang gegen sechs weitere Kandidaten durch. "Diplomatisch zu sein - das ist meine Superkraft", sagte Sladek, der sich in kurzen Hosen und T-Shirt vorstellte. Er übernimmt den Parteivorsitz von Michele Marsching, der seit Mai als Abgeordeter im Landtag sitzt und nur 119 Stimmen erhielt.

Schatzmeisterin Nadine Krämer wurde auf Empfehlung der Rechnungsprüfer nicht entlastet. Den Prüfern hatten keine Unterlagen vorgelegen. Die Finanzen sollen spätestens bis Ende Dezember geordnet werden, kündigte Generalsekretär Carsten Trojahn an. Der Parteitag sollte am Sonntag fortgesetzt werden. Dabei soll über fünf weitere Vorstands-Posten entschieden werden.

"Die Piraten in NRW bleiben eine Hülle ohne Inhalt", stellte der FDP-Generalsekretär in NRW Marco Buschmann in einer Mitteilung fest. Statt inhaltlicher Debatten prägten Personalquerelen und Selbstbeschäftigung den Parteitag. 33 der Antragsvorhaben auf dem Parteitag hätten sich ausschließlich mit internen Formalia befasst. Bei nur 13 Anträgen sei es um Inhalte gegangen.

(REU/dpa)
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