Nach Wahl-Schlappe in Meck-Pomm Politologe sieht keinen Aufstand gegen Merkel kommen
Berlin · Eine innerparteiliche Revolte gegen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Karl-Rudolf Korte nach der Wahlniederlage in Mecklenburg-Vorpommern sehr unwahrscheinlich.
"Merkel muss keinen Aufstand fürchten. Kein konkreter Nachfolger wartet", sagte er am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings erwarteten sowohl CDU als auch CSU eine offensive Strategie Merkels zur Mobilisierung der politischen Mitte, sagte Korte. Die CDU war bei der Landtagswahl im Nordosten mit 19 Prozent hinter SPD und AfD nur drittstärkste Kraft geworden.
Dass die AfD die Union langfristig als Kraft der politischen Mitte ablösen könnte, wie deren Vize Alexander Gauland ankündigte, hält der Politikwissenschaftler für unvorstellbar. "Politik der Mitte hat die vordringliche Aufgabe, den Bürgern die Angst zu nehmen. Protestparteien arbeiten aber mit Ressentiments und formen Koalitionen der Angst", sagte er.
Der SPD rät Korte von Überlegungen ab, sich von der Flüchtlingspolitik Merkels zu distanzieren. "Die Versuchung ist sehr groß, aber ergebnislos", sagte er. Jede Form der Anbiederung stärke die AfD als Original.